Gibt es einen Bayern-Besieger-Fluch bei Borussia Mönchengladbach?
Von einem gebrauchten Wochenende für die Bayern, was Nagelsmann als BVB-Trainer sagen würde, Leipzigs Nichterfolgs-Serie gegen Spitzenteams, erneuten Schiri-Diskussionen und vielem mehr!
FC Bayern München
made by Bene.
Rückschau: Gladbach dreht den Spieß um, anscheinend sollten es in Partien mit Beteiligung des FC Bayern beide Mannschaften vermeiden in Führung zu gehen. Immerhin passiert das, was dem FCB in so einem Fall glücklicherweise häufig passiert, der direkte Verfolger patzt ebenfalls.
Nach 2:0 Führung und ganz ordentlichen ersten 30 Minuten sprach eigentlich alles für einen soliden Sieg gegen die Gladbacher Borussia. Weit gefehlt! Jonas Hofmann glich das Spiel noch vor der Halbzeit aus und lieferte in Halbzeit zwei den Assist zum 3:2 Siegtreffer durch Neuhaus. Das letzte Mal, dass der FCB nach 2:0 Führung noch verlor war vor 10! Jahren gegen den 1. FC Köln.
In der Abwehr steckt ja nun schon seit Wochen der Wurm, aber auch in der Offensive läuft es nicht erst seit diesem Spieltag nicht ganz rund. Woher sollen denn auch die Treffer fallen, wenn es zu wenig richtige Großchancen gibt? Das Potential ist zweifelsfrei gegeben. Vor allem die letztes Jahr viel gelobten Außen kommen einfach noch nicht so in Fahrt, wie man es sich gerne wünschen würde.
News der Woche: Um das ******wochenende perfekt zu machen verloren die Amateure auch noch das Derby mit 2:0. Joshua Zirkzee flog bereits nach 27 Minuten mit glatt-Rot vom Platz, vielleicht war das sein letzter Auftritt im Trikot des FC Bayern. Als ob 60 Minuten Unterzahl nicht bereits genug wären, traf Timo Kern kurz vor der Halbzeit noch das eigene Tor. Nichtsdestotrotz hielt man in der zweiten Hälfte stark dagegen, es war einfach auch ein gebrauchtes Wochenende für beide Mannschaften.
Zudem heißt es, soll die Ausstiegsklausel von Tiago Dantas nicht gezogen werden. Der 20-jährige Portugiese war im Sommer per Leihe von Benfica Lissabon gekommen, durfte bis dato nur bei den Amateuren mitwirken. Es hat den Anschein, als könne er die Vorschusslorbeeren, mit denen er angekommen war, einfach nicht ausreichend unter Beweis stellen.
Vorschau: Bevor man am Sonntag 17.01. 15:30 auf den SC Freiburg trifft steht vorerst noch die 2. Runde des Pokals auf dem Plan.
Am Mittwoch trifft man darin auf Holstein Kiel, zum ersten Mal überhaupt. Die Kieler gehen sicher mit Selbstvertrauen in dieses Spiel, schließlich hat jeder die Anfälligkeiten der Bayern sehen können, auch gegen vermeintlich kleinere Gegner die mutig aufspielen.
Auch der SC Freiburg reist sicherlich mit breiter Brust nach München. 5 Siege aus den letzten 6 Spielen sind Ligaspitzenwert. Wenn es keinen Bounceback der Bayern gibt, wie man es im Football nennt, sehe ich sehr große Chancen für die Breisgauer mindestens einen Punkt zu entführen. Allerdings konnten die Freiburger in der Bundeliga in München noch nie gewinnen, aber Serien sind wie Anfangs gelesen ja da, um gebrochen zu werden.
Borussia Dortmund
von Nick.
Rückschau: Da, wenn es drauf ankommt – das konnte man vom BVB in letzter Zeit nicht immer behaupten. Aber erfreulicherweise in Leipzig: 1:3 hieß es dort am Samstagabend – und was war das für eine zweite Halbzeit der Schwarz-Gelben. Zunächst waren jedoch die Mateschitzler am Drücker und die Gäste zu passiv, ohne große Chancen zuzulassen. Nachdem Trainer Edin Terzic nach knapp 30 Minuten sein Team nach vorne verschob und früher stören ließ, lief es deutlich besser.
Nach der Pause eröffneten Marco Reus mit einer genialen Hackenverlängerung und Jadon Sancho die Galavorstellung. In der Folge erinnerte das Auftreten der Borussen an die besten Eigenschaften des deutschen Rekordmeisters – mit unheimlich guter Raumkontrolle, die Fehler beim Gegner provozierte.
Ebenso groß wie das 0:1 war der zweite Treffer, den Erling Haaland mit einem Dribbling vorbereitete und dann auch vollendete. Trotz Ehrentreffer für die Gastgeber: Mehr kann man von einer Partie bei diesem Gegner nicht verlangen.
News der Woche: Die Partie in Leipzig war für Mittelfeldspieler Axel Witsel schon nach einer halben Stunde beendet: Er schien im Rasen hängengeblieben zu sein und musste gegen Emre Can ausgetauscht werden. Am Tag danach bestätigte die Diagnose der Ärzte erste Befürchtungen: Achillessehnenriss beim Belgier, die Saison dürfte gelaufen sein. Mittlerweile wurde Witsel bereits operiert.
So sehr ihm Fans wie Kollegen eine gute Besserung wünschen: Spätestens in Leipzig zeigte sich, dass es gute Alternativen auf seiner Position gibt. Emre Can agierte dort impulsiver, wirkte engagierter und tauchte öfter weiter vorne auf. Dass Sportdirektor Michael Zorc eine Nachverpflichtung bereits quasi ausgeschlossen hat, liegt aber auch an der finanziellen Lage in Corona-Zeiten.
Vorschau: Es gibt Vereine, bei denen in dieser Saison noch weit mehr im Argen lag als bei der Trainerfrage in Dortmund. Dazu gehört natürlich auch Mainz 05, neuer Tabellenletzter seit diesem Wochenende und am Samstag um 15.30 Uhr zu Gast im Westfalenstadion. Ende 2020 kam es zum kompletten Austausch der sportlich Verantwortlichen. Nun sind mit Martin Schmidt (neuer Sportdirektor), Bo Svensson (neuer Trainer) und speziell Christian Heidel (neu im Vorstand) drei Gesichter eines alten Mainz in neuen Rollen vor Ort.
Gegen den großen Rivalen Eintracht Frankfurt konnten die Neuen noch keinen zählbaren Effekt erzielen. Obendrein ist Mittelfeldmann Edimilson Fernandes schon zum zweiten Mal positiv auf Covid-19 getestet worden. One to watch: Der französische Stürmer Jean-Philippe Mateta ist mit sieben Treffern bei 15 Einsätzen Top-Torschütze der 05er – ohne dauerhaft aus dem übersichtlichen Leistungsniveau des Teams herausragen zu können. Was würde wohl Julian Nagelsmann vor diesem Spiel sagen, wenn er BVB-Trainer wäre?
RB Leipzig
von Kai.
Rückschau: Die gute Nachricht aus Leipziger Sicht: Die miese Chancenverwertung der vergangenen Wochen war am Samstagabend beim 1:3 gegen den BVB kein Thema. Eine Großchance setzte Olmo in der 67. Min an den Innenpfosten, die andere verwandelte Sorlöth in der 89. Min zu seinem ersten Bundesligatreffer, der nur allerdings noch Ergebniskosmetik war. Statt dem vollmundig durch Nagelsmann vor dem Spiel „eingeplanten Sieg“ setze es für RB die erste Heimniederlage der Saison. Dabei begann Leipzig stark, dominierte in der ersten 30 Minuten das Spiel gegen eher abwartende Dortmunder und schaffte es auch, Halland völlig aus dem Spiel zu nehmen. In der 2. Halbzeit war es mit der defensiven Sicherheit vorbei, der BVB kombinierte sich immer öfter ins letzte Drittel und Sancho (55. Min) und 2x Halland (71./84. Min) erzielten die Dortmunder Treffer. RB setzte mit der verdienten Niederlage seine saisonübergreifende Nichterfolgsserie gegen Bundesliga-Spitzenteams weiter fort und vergab die Chance auf die Tabellenführung.
News der Woche: Die Anzeichen, dass Upamecano Leipzig im Sommer für eine eher überschaubare Ausstiegsklausel von 43 Millionen verlassen wird, verdichten sich weiter. Ein weiterer potentieller Nachfolger könnte Mohamed Simakan von Racing Straßburg sein. Ebenfalls im Rennen um den 20-Jährigen französischen Innenverteidiger ist - neben Chelsea und Borussia Dortmund- wohl vor allem AC Mailand, die ihn bereits in diesem Winter verpflichten wollen. Da Simakan aktuell wohl verletzt ist, dürfte dies aber eher schwierig werden.
Torwart-Routinier Philipp Tschauner hängt noch ein weiteres Jahr bei RB dran und verlängerte seinen Vertrag bis Juni 2022. Anschließend soll der 35-Jährige als Torwart-Trainer im Nachwuchsbereich anfangen. Tschauner wechselte im Sommer 2019 von Hannover 96 nach Leipzig und ist nach Peter Gulacsi und dem jungen Spanier Josep Martinez dritter Torhüter im Kader. Neben seiner Reservistenrolle betonten Mitspieler und Funktionäre in der Vergangenheit regelmäßig seine wichtige Bedeutung im Training und in der Kabine für das Team.
Vorschau: Mit dem Auswärtsspiel gegen Wolfsburg (Samstag, 15.30 Uhr) wartet auf die Leipziger die nächste Herausforderung. Angesichts der Niederlage gegen den BVB und der weiter zusammengerückten Tabellenspitze sind 3 Punkte dabei fast schon Pflicht. Dabei kann Nagelsmann wohl darauf hoffen, dass der zuletzt verletzte Kampl wieder zur Verfügung steht. Auch Innenverteidiger Ibrahima Konaté könnte wieder in den Kader zurückkehren. Noch wichtiger dürfte aber sein, dass Kapitän Marcel Sabitzer nach seiner verletzungsbedingten Auswechslung gegen den BVB wohl nicht länger ausfällt und gegen Wolfsburg wieder die Fäden im Mittelfeld ziehen kann. Und vielleicht bestätigte ja Alexander Sörloth den Stürmern immer nachgesagten Ketchupflaschen-Effekt und lässt seiner Torpremiere in der Liga weitere Treffer folgen.
Borussia Mönchengladbach
von Michael.
Rückschau: Die Mannschaft, die keinen Vorsprung verteidigen kann, dreht ein 0:2 und verteidigt das 3:2 – und das gegen eine Mannschaft, die Woche für Woche jeden Rückstand dreht. Wenn es eines Beweises bedurft hätte, wie wenig derlei Statistiken wert sind: Der ewige Klassiker zwischen den Fohlen aus Mönchengladbach und dem Rekordmeister aus München bot ihn.
Es gab am Ende kaum einen Zweifel daran, dass der VfL sich den knappen Sieg mit cleveren Angriffen hinter die hochstehende Abwehrkette des FCB, brutaler Effizienz vor Manuel Neuer und aufopferungsvollem Kampf (über 123 gelaufene Kilometer sind Spitzenwert der Mannschaft in dieser Saison) verdient hatte. Doch es hätte leicht auch ein ganz bitterer Abend für Florian Neuhaus und Co. werden können. Die Gäste kamen aus Gladbacher Sicht viel zu leicht zu ihren frühen Treffern zum 2:0. Und im Normalfall gibt der Triplesieger eine solche Führung auch nicht mehr aus der Hand.
Dass es diesmal anders war, hatte auch damit zu tun, dass es der Gladbacher Defensive nach der Halbzeit bis auf einzelne Szenen gelang, den Gegner in den Zweikämpfen zu stellen und so dessen Passspiel nicht fortwährend hinterherlaufen zu müssen. Und die Borussen schafften es auch meist, die Münchner Angreifer aus den gefährlichen Räumen herauszuhalten. Die Bayern hatten so zwar erdrückend viel Ballbesitz, aber kaum klare Torchancen. Das war deutlich anders als in den letzten Duellen der beiden Teams in den Vorjahren.
Spannend die taktische Aufstellung, zeitweise ein 4-2-2-2, mit zwei sonst zentralen Mittelfeldspielern auf ungewohnten Positionen: Zakaria spielte eine Art “Flügel-Zehner” auf rechts und wurde bei Ballverlust zum dritten Sechser neben Kramer und Neuhaus. Matchwinner Jonas Hofmann dagegen brillierte in diesem Spiel als Stürmer für die tiefen Räume.
News der Woche: Die Spekulatius-Zeit ist vorbei, sollte man meinen. Aber weit gefehlt. Es vergeht keine Woche, in der berufene oder weniger berufene Münder Gladbacher Akteure zu anderen Vereinen schreiben. Erst war es Trainer Rose, der schon fast sicher nach Dortmund ging, in der Woche des Bayern-Spiels wurden natürlich die Spieler gehandelt, auf die angeblich der Gegner scharf ist.
Jeder Gladbach-Fan weiß, dass Borussia für Denis Zakaria und vor allem für Florian Neuhaus nicht das Ende der Karriereleiter sein wird. Doch das bedeutet nicht, dass sie schon diesen Sommer die Seiten wechseln müssten. Und besonders bei Neuhaus werden die Bayern sicher nicht die einzigen „ganz Großen“ sein, die den Hut in den Ring werfen.
Dass Borussia die besten Spieler irgendwann abgeben muss, ist immer so gewesen. Doch bislang ist es auch immer wieder gelungen, Nachfolger zu finden, denen die Fußstapfen nicht zu groß waren. Für den aktuell diskutierten Fall scheint Manager Max Eberl auch schon vorgebaut zu haben.
Die Anzeichen verdichten sich, dass er den 19-jährigen Mittelfeldspieler Kouadio „Manu“ Koné vom FC Toulouse (2. französische Liga) an der Angel hat. Der dynamische Box-to-Box-Spieler soll um die 9 Millionen Euro kosten, noch im Winter verpflichtet und bis zum Sommer zurück an Toulouse verliehen werden. Hier gibt es ihn ausführlicher zu sehen: Kouadio Koné im Video
Vorschau: Gute Nachrichten für den VfB Stuttgart - Immer wenn Borussia dem großen FC Bayern ein Bein gestellt hatte, und das war in den vergangenen Jahren ja öfter der Fall, lief in den folgenden Spielen nicht mehr so richtig viel zusammen. Die Chancen auf einen Sieg stehen für die Schwaben demnach also nicht so schlecht.
Ein Bayernbesiegerfluch also? Spaß beiseite. Es sieht eher so aus, als würde die Topspiel-Partie am Samstag um 18.30 Uhr in Stuttgart ein Duell auf Augenhöhe. Beide Teams versuchen mit ähnlichen Mitteln offensiv zum Erfolg zu kommen. Und beide Teams scheinen im neuen Jahr gut in Form zu sein.
Was Gladbachs Personal betrifft, gibt es wenig Grund zu wechseln. Die Spieler wirken fit und englische Wochen sind noch etwas hin. Stürmer Breel Embolo wurde am Montag an der Hand operiert, eine Blessur aus dem Spiel am Samstag. Fraglich ist, ob er gegen Stuttgart mitwirken kann. Allerdings könnte Alassane Plea in die Startelf zurückkehren, nachdem Marco Rose am vergangenen Freitag nach Adduktorenproblemen des Stürmers kurzfristig auf den Franzosen verzichtet hatte. Auch Oscar Wendt wäre eine Option, nachdem der von Corona nur langsam genesene Ramy Bensebaini gegen die Bayern deutlich länger spielte als eigentlich vorgesehen. Der Trainer muss auf Thuram (gesperrt) und Lazaro (verletzt) verzichten, ansonsten bietet sich ihm ein gut gefüllter Fohlenstall.
Bayer Leverkusen
von Timo.
Rückschau: Sinngemäß sagte Peter Bosz im Interview nach dem gewonnenen Pokalspiel gegen Frankfurt, dass man am Ende auch das bekommt, was man zuvor investiert hat. Für Leverkusens Woche galt das: Gegen sehr defensive Bremer kam Leverkusen nicht über ein 1:1 hinaus, gegen höher stehende und stets pressende Frankfurter gelang der Einzug ins Achtelfinale durch einen 4:1 Erfolg. Zwar kam die Frankfurter Spielweise dem Leverkusener Spiel auch mehr entgegen als die der Bremer, nichtsdestotrotz war es in vielen Belangen auch einfach deutlich besser. Gegen Bremen mangelte es phasenweise gänzlich an der Passschärfe, Zuspiele kamen zu langsam und zu ungenau. Nur drei Schüsse konnten auf das Tor von Jiří Pavlenka gebracht werden. Das Fehlen von Wirtz, der aufgrund der Belastungssteuerung nicht einmal im Kader war, merkte man im letzten Drittel. Das unterstreicht seine Qualität, es ist aber zugleich auch nicht erstrebenswert, dass die Mannschaft so sehr von einem 17 Jährigen abhängig ist. Gegen Frankfurt gelang es aber Demirbay und Amiri deutlich, die beiden im zentralen Mittelfeld vorm Sechser Baumgartlinger positioniert waren, in die offensiveren Räume vorzudringen und kreative Momente zu erzeugen. Gegen Werder musste stattdessen auf den absoluten Notfallplan umgestellt werden, Alario und Schick vorne stürmen zu lassen und auf eine gute Flanke zu hoffen, allerdings kam keine gute.
Beide Spiele gaben genügend Anlass, um über den Schiedsrichter zu sprechen. Gegen Bremen blieb in der Nachspielzeit ein Elfmeterpfiff für Leverkusen aus, gegen Frankfurt profitierte der Bayer hingegen vom Fehlen des Videoschiedsrichters, als Leverkusen durch Tapsoba in Führung ging, der allerdings im Abseits stand. Und dennoch finde ich es zu mühselig, das zum großen Thema zu machen. Weder bringt es jemanden nun weiter, noch würde ein Strafstoß in der Nachspielzeit etwas daran ändern, dass Leverkusen es in 90 Minuten gegen Werder Bremen nicht schaffte, über einen Unentschieden herauszukommen.
News der Woche: Leverkusen geht allem Anschein nach zum zweiten Mal in dieser Saison eine langjährige Baustelle an, die Position des Rechtsverteidigers. Ausgeliehen wurde zu Saisonbeginn bereits Santiago Arias von Atlético Madrid, der sich allerdings direkt schwer verletzte. Nun soll Timothy Evans Fosu-Mensah kurz vor einem Transfer nach Leverkusen stehen. Der Rechtsverteidiger von Manchester United soll rund 1,7 Millionen Euro kosten und bis 2024 unterschreiben. Auch ein weiterer Flügelspieler könnte noch kommen: Der 18 Jährige Kamaldeen Sulemana vom FC Nordsjælland ist im Gespräch, gemunkelt wurde eine Ablösesumme von rund 10 Millionen Euro.
Vorschau: Am Freitagabend geht es für die Werkself zur Alten Försterei, wo Union Berlin wartet. Wirkten die Köpenicker vor einigen Wochen noch eher als Fremdkörper im oberen Drittel, so manifestiert sich mit jedem weiteren Spieltag, dass sie dort oben stehen, weil sie tatsächlich so gut sind. Schnell, vertikal und zielstrebig spielte Union zuletzt die Angriffe aus, Räume werden sie dazu auch gegen Leverkusen bekommen. Lars Bender dürfte erneut wieder als Rechtsverteidiger auflaufen, um das zu verhindern, zugleich stehen neben beiden Linksverteidigern wohl auch Wirtz und Aránguiz wieder zur Verfügung, wenngleich letzterer aufgrund seines langen Fehlens wohl höchstens von der Bank kommen dürfte. Leverkusen bräuchte hingegen dringend wieder einen Erfolg in der Bundesliga, um zusammen mit den nachfolgenden Spielen gegen Dortmund, Wolfsburg und Leipzig nicht in eine Abwärtsspirale zu geraten.
TSG Hoffenheim
von Nico.
Rückschau: Was soll ich sagen? Jedem TSG-Fan dürfte es in irgendeiner Weise klar gewesen sein, dass die TSG gegen Schalke verlieren und sich zum Gespött der Liga machen wird. Aber mit einer solchen Klatsche hatte sicherlich keiner gerechnet…
Aufgrund von 13 (!) Ausfällen konnte Sebastian Hoeneß vergangenen Samstag nur mit einer Notelf auf Schalke antreten. So kam der achtzehnjährige Marco John auf dem linken Wingback zu seinem Bundesligadebüt und Mijat Gacinovic, wie John gelernter Zehner, bildete sein Pendant auf Rechts. Die TSG fand eigentlich ganz ordentlich ins Spiel, nutzte ihre Chancen jedoch nicht und geriet so kurz vor der Pause mit 0:1 in Rückstand (42’, Hoppe). Zur zweiten Halbzeit möchte ich eigentlich gar nichts mehr sagen. S04 konterte die TSG mehrmals aus und gewann schließlich durch zwei weitere Treffer von Hoppe (57’, 63’) und ein Tor von Harit (80’) mit 4:0.
News der Woche: Direkt nach dem Debakel auf Schalke stellte sich Manager Alexander Rosen hinter Sebastian Hoeneß. Der Trainer stehe nicht zur Diskussion und genieße weiterhin das volle Vertrauen der Verantwortlichen.
Am Tag nach dem Spiel meldete sich auch Mäzen Dietmar Hopp zu Wort. Er habe mit einigem Erstaunen gelesen, dass er aufgrund der aktuellen Situation zum Rapport gebeten habe. Dies sei nicht der Fall. Hopp bezog sich hierbei wohl auf einen Bericht der ‘BILD’, die Hoeneß die Rückendeckung Hopps absprach.
Laut der belgischen Zeitung ‘La Deniere Heure’ steht Stürmer Joao Klauss kurz vor einem Wechsel zu Standard Lüttich. Der bullige Brasilianer dürfte mit seiner Spielzeit wohl kaum zufrieden sein und soll deshalb inklusive Kaufoption verliehen werden.
Vorschau: Kommenden Samstag trifft die TSG in der heimischen PreZero-Arena auf Aufsteiger Bielefeld. Beide Teams trennen derzeit nur zwei Punkte. Sollten die Hoffenheimer dieses Spiel nicht gewinnen befände man sich mitten im Abstiegskampf. Die gegen Schalke ausgefallenen Skov und Sessegnon sollten wieder zur Verfügung stehen, auch eine Rückkehr von Grillitsch, Kaderabek und Nordtveit ist denkbar.
Sicher verzichten muss Sebastian Hoeneß auf Bicakcic, Hübner, Rudy, Akpoguma, Stafylidis und Geiger, zudem fehlt Offensivjuwel Baumgartner gelbgesperrt.
Nichtsdestotrotz muss Bielefeld geschlagen werden. Dürfte auch dies nicht gelingen, könnte die Luft für Sebastian Hoeneß so langsam tatsächlich dünn werden…
VfL Wolfsburg
von Lenny.
Rückschau: Ein intensives Spiel gegen Union Berlin war erwartet worden und das wurde es auch: Vier Tore, eine Rote Karte, mehrmaliges Eingreifen des Videoschiris, ein nicht gegebener Treffer, viele hochkarätige Chancen auf beiden Seiten - an der Alten Försterei wurde einiges geboten. Am Ende stand es 2:2, wobei sich die Wölfe als moralische Sieger fühlen durften. Schließlich spielte man fast eine Halbzeit in Unterzahl, nach dem Maximilian Arnold wegen Notbremse vom Platz gestellt worden war. Indiz für den verdienten Punkt: Sogar mit einem Mann weniger hatte der VfL insgesamt mehr Ballbesitz als die Berliner und versuchte sogar das Spiel bis zum Ende zu gewinnen. Allerdings blieb es bei den Toren von Steffen und Weghorst.
News der Woche: Hauptthema beim VfL Wolfsburg ist der Gesundheitszustand von Marin Pongracic. Der Innenverteidigung war in der Halbzeit gegen Union mit Luftproblemen ausgewechselt worden. Zudem hatte er mit einem Risikopass den zwischenzeitlichen Ausgleich verschuldet. Pongracic ist der Pechvogel im Kader des VfL: Anfang des Jahres erkrankte er an Pfeifferschem Drüsenfieber. Kaum genesen erwischte ihn das Corona-Virus. Heiß diskutiert wird nun, ob Trainer Glasner den angeschlagenen Verteidiger überhaupt hätte einsetzen sollen, zumal mit Nachwuchsspieler Tim Siersleben, Jeffrey Bruma und Kapitän Joshua Guilavogui gleich drei Alternativen zur Verfügung standen. Zwar hatten die Ärzte grünes Licht für den Einsatz von Pongracic gegeben, aber da der VfL mit die am meisten von Corona betroffene Mannschaft in der Liga ist, wird ein sensiblerer Umgang mit der Krankheit weiter intensiv diskutiert.
Vorschau: Am Samstag empfängt der VfL Wolfsburg RB Leipzig um 15.30 Uhr in der Volkswagen Arena. Nicht dabei sein wird Maximilian Arnold, der wegen seiner Roten Karte ein Spiel Sperre aufgebrummt bekam. Das ist grundsätzlich eine Schwächung für den VfL, kann durch das breite Angebot im Mittelfeld allerdings aufgefangen werden. Angeschlagen ist zudem noch Josip Brekalo, der gegen Union sein 100. Bundesligaspiel absolvierte. Hier wird interessant sein, wen Glasner als mögliche Alternative in Betracht zieht. Bislang waren Brekalo und Steffen in der Offensivreihe gesetzt. Möglich ist auch, dass Maximilian Philipp und Maxence Lacroix (Corona) in den Kader zurückkehren.
SC Freiburg
von Julian.
Rückschau:
Der SC Freiburg gewann gegen den FC Köln passend zum fünften Sieg in Folge mit 5:0. Dabei begann das Spiel zunächst zäh, da Köln größtenteils auf eigenen Ballbesitz verzichtete und Freiburg sich nicht zu sehr öffnen wollte. Nach 18 Minuten schickte Sallai dann aber Demirovic steil, der nach einem unglücklichen Klärungsversuch von Horn ins leere Tor einköpfen konnte. Auch das zweite Tor entstand nach einem Kölner Fehler: Özcan verlor den Ball direkt vor dem Strafraum gegen den starken Höfler, der lässig zum 2:0 einschob. In der zweiten Hälfte brach Köln dann auseinander. Demirovic fand den kaum bedrängten Sallai zum 3:0, nach einer Ecke wurden weder Demirovics Vorbereitung noch Lienharts Kopfball zum 4:0 verteidigt, und beim 5:0 spielten sich Jeong und Günter schön den Flügel hinunter, um von dort Hölers zweites Saisontor vorzubereiten. Freiburg nutzte fast jede Großchance und gewann verdient, wenn auch dank einiger Kölner Mithilfe mit 5:0.
News der Woche:
Fünf Ligasiege in Folge stellt nicht nur Freiburger Vereinsrekord dar, sondern ist zugleich aktuell europäischer Bestwert in den großen fünf Ligen.
Diese Erfolgsserie ist auch kein Zufallsprodukt, sondern durchweg verdient: In jedem der Spiele konnte man mehr Abschlüsse und mehr “expected Goals” herausspielen als der Gegner. Nun hat man mit Bielefeld, Schalke, Hertha, Hoffenheim und Köln nicht gerade die formstärksten Mannschaften der Liga geschlagen. Gerade gegen Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel hatte man die letzten Saisons jedoch noch die größten Probleme. Es wird aber zu sehen sein, ob Freiburg die aktuell beeindruckende Effizienz vor dem Tor und die stabile Defensive auch gegen Teams auf tabellarischer Augenhöhe wie Frankfurt oder Stuttgart beibehalten kann.
Vorschau:
Bevor man sich aber Gedanken über Frankfurt oder Stuttgart machen kann, wartet zuvor eine noch unangenehmere Aufgabe. Am Sonntag, den 17.12. fährt der Sport-Club zum FC Bayern München, der nach der überraschenden 3:2 Niederlage in Mönchengladbach sicher keine weiteren Punktverluste hinnehmen wollen wird. Immerhin wird den Bayern ein hoffentlich anstrengendes Pokalspiel in Kiel in den Knochen stecken.
Der SC sollte hingegen relativ frisch in die Partie starten können, auch wenn die Verletztenliste mit Schmid, Kwon und einem angeschlagenen Kübler zuletzt deutlichen Zuwachs bekam. Eine Änderung der 3-4-3 Grundformation ist nicht zu erwarten. Gegen Bayern könnte mit Höler ein schneller und gegen den Ball besonders starker Stürmer die Nase vorne haben - der übrigens in fünf Spielen gegen Bayern bereits drei Mal getroffen hat.
Eintracht Frankfurt
von Patricia.
Rückschau: Am Wochenende gelang es Eintracht Frankfurt zum ersten Mal seit 1986 in Mainz zu gewinnen. Die Frankfurter dominierten das Spiel, lediglich 15 Minuten in der zweiten Halbzeit wirkten unkonzentriert. Doch dem Mainzer Druck konnte das Team von Adi Hütter standhalten. Einziger Kritikpunkt ist weiterhin die Chancenverwertung. Beide Tore zum 2:0-Sieg wurden durch Elfmeter erzielt. Die Chancen, die man sich aus dem Spiel heraus erarbeitete, blieben ungenutzt.
Mit Aufwind traf die Eintracht am Dienstagabend dann im Pokal-Nachholspiel auf Bayer 04 Leverkusen. Obwohl die Eintracht stark in die Partie startete und durch Younes sogar mit 1:0 in Führung ging, schied sie letztendlich mit einer 4:1-Niederlage aus dem Wettbewerb aus.
Nachdem Silva die Chance zum 2:0 liegenließ und Younes verletzt ausgewechselt werden musste, kippte das Spiel zu Ungunsten der Frankfurter. Zuber konnte Younes nicht gleichwertig ersetzen und so fehlte den Frankfurtern nach seiner Auswechslung das spielerische Element im Mittelfeld.
Ärgerlich war aus Sicht der Frankfurter auch die Schiedsrichterleistung. Dingert gab einen strittigen Handelfmeter zum 1:1 Ausgleich, ließ ein Abseitstor der Leverkusener zum 2:1 gelten und pfiff im Gegenzug eine vermeintliche Abseitsstellung von Silva ab, der beim Spielstand von 3:1 frei vor Hradecky aufgetaucht wäre.
Mit einem insgesamt ernüchternden Abend in Leverkusen endet das Pokalabenteuer für Eintracht Frankfurt.
News der Woche: Große Freude bei den Frankfurter Fans! Die Suche nach einem neuen Stürmer beendet die Eintracht mit einem Transfer-Kracher: Luka Jovic kehrt auf Leihbasis zurück an den Main. Lediglich der Medizincheck und kleinere Details fehlten noch zum Vollzug, bestätigte Fredi Bobic am Dienstagabend bei Sky.
Sorgenfalten hingegen bereitet die verletzungsbedingte Auswechslung von Amin Younes im Pokalspiel gegen Bayer 04 Leverkusen. Genauere Informationen sind bisher nicht durchgedrungen, ein Einsatz des so wichtigen Mittelfeldakteurs am Wochenende gegen Schalke 04 ist zumindest fraglich.
Vorschau: Am Sonntagabend um 18:00 Uhr empfängt Eintracht Frankfurt Schalke 04. Das Erfolgserlebnis nach langer Durststrecke am vergangenen Spieltag könnte den Königsblauen neues Selbstvertrauen eingehaucht haben. Nichtsdestotrotz muss die Eintracht ihre Favoritenrolle gegen den Tabellenvorletzten auf dem Platz klar kommunizieren und den vierten Sieg in Folge einfahren, um die Chance auf Europa weiterhin hochleben zu lassen.
Da Hütter bereits im Pokalspiel gegen Leverkusen durchrotierte, ist anzunehmen, dass er gegen Schalke wieder auf die Mannschaft setzt, die zuletzt auch in der Bundesliga siegreich war. Sow wird nach der Geburt seines Kindes in den Kader und vermutlich auch in die Startelf zurückkehren. Abraham wird für Tuta wieder in die Innenverteidigung rücken. Einzig Younes ist fraglich. Ihn könnte Barkok ersetzen.
Die Partie gegen Schalke ist gleichzeitig auch das letzte Spiel des langjährigen Eintracht-Kapitäns David Abraham – ein emotionaler Moment, der leider ohne Fans stattfinden muss. Ein Sieg würde diesen Umstand zumindest erträglicher gestalten.
Hertha BSC
von Steven.
Rückschau: Auch am 15. Spieltag gelang es Hertha BSC nicht, einen zweiten Sieg in Folge zu erlangen. Nach den gerade mal vier Saisonsiegen folgten, mit Ausnahme des 1:1 in Gladbach am 11. Spieltag, stets enttäuschende Leistungen. So auch am vergangenen Sonntag, als Hertha mit einem komplett leidenschaftslosen Auftritt 0:1 auf der Bielefelder Alm verlor. Auch wenn dem Bielefelder Siegtreffer durch Reinhold Yabo ein falscher Einwurf und ein zumindest robuster Körpereinsatz zuvor gingen, war Herthas Auftritt derart enttäuschend, dass sich jede Suche einer Ausrede verbietet. Zu denken geben die Interviews nach dem Spiel. Mehrere Akteure gaben zu Protokoll, dass es Bielefeld einfach mehr wollte. Eine Selbsteinsicht, die einem Profifußballer schon bei einmaliger Vorkommnis zu bedenken geben sollte. Bei Hertha BSC hat man den Eindruck, dass der Gegner es mehr will, aber jeden zweiten Spieltag. Selbst ohne die in den Kader getätigten Investitionen, wäre dieser Zustand inakzeptabel. So ist es zusätzlich noch peinlich und schreit nach Konsequenzen.
News der Woche: In normalen Zeiten wäre in der aktuellen Lage der Blick in die Fankurve und die dortigen Unmutsbekundungen ein guter Seismograph für die Ernsthaftigkeit der Situation. Durch die uns allen bekannten Umstände, fällt das aktuell weg. Nun ist der Blick ins Internet, in die Foren und bekannten social media-Kanäle immer etwas schwieriger. Die Aussagen werden in Lautstärke und Schärfe nur von den zeitgleich geforderten Maßnahmen übertroffen. Das passiert selbst in sportlich unspektakulären Zeiten und dient selten als guter Indikator für die allgemeine Stimmung. Interessant ist aber, dass man auch in eher moderaten und gemäßigteren Kreisen überwiegend Stimmen findet, die bei Hertha BSC die Notwendigkeit einer Veränderung sehen. Und die große Mehrheit sind diese Notwendigkeit nicht auf der Trainerposition.
Auf die an dieser Stelle übliche Erwähnung der aktuellen Verletztensituation wird diese Woche verzichtet. Selbst – oder gerade – mit zehn verletzten Spielern, müsste Hertha BSC ein anderes Gesicht zeigen, als in Bielefeld, Freiburg oder gegen Mainz.
Vorschau: Mit dem Spiel in Köln steht das nächste Krisenduell an. Köln verlor das letzte Spiel in Freiburg mit 0:5. Mit Ondrej Duda und Marius Wolf gelten zwei Spieler als Hoffnungsträger (und Charakterköpfe), denen bei Hertha BSC im vergangenen Sommer keine Zukunft mehr zugetraut wurde.
Es ist nicht abschätzbar, inwiefern Bruno Labbadia personelle Konsequenzen ziehen wird und die Startelf umbaut. Es gibt kaum einen Spieler, der mehr als ein, maximal zwei gute Spiele am Stück zeigt. Das 4-3-3 funktioniert nicht, bis es nach zwei Enttäuschungen wieder funktioniert und man sich auf dem richtigen Weg wähnt. Alternative Spielsysteme sind angesichts mangelnder Flügelspieler ebenfalls kein Garant für Besserungen. Es ist dieser Mannschaft ebenso zuzutrauen, dass sie Köln an die Wand spielt und man denkt, dass jetzt endlich der Knoten geplatzt ist, nur damit am nächsten Spieltag die nächste Enttäuschung kommt. Es ist ihr aber auch zuzutrauen, dass sie völlig von der Rolle ist und in sich zusammenbricht. Wer es positiv sehen möchte: Es bleibt spannend!
Union Berlin
von Ralf.
Rückschau: Am 9. Januar hatte der 1. FC Union Berlin den Verein für Leibesübungen Wolfsburg-Fußball GmbH oder wie Frank „Nussi“ Nussbücker im dazugehörigen Programmheft schrieb „die Radkappen aus Golfsburg“ in der Alten Försterei in Berlin-Oberschöneweide zu Gast. Um es vorwegzunehmen: Das Spiel ging 2:2 aus, wobei Union wohl eher unzufrieden mit der Punkteteilung sein dürfte. Denn die Chancen für einen Sieg waren da, zumal Union aufgrund einer Notbremse von Maxi Arnold ab der 50‘ in Überzahl spielte. Wolfsburg machte es Union an diesem Tag besonders schwer und versuchte durch Schnelligkeit und Direktspiel Union nicht ins Spiel kommen zu lassen. Die Köpenicker wiederum ließen erkennen, was ihre Stärke ist: durch eine enorme Laufleistung (9 km mehr als Wolfsburg) sich Chancen zu erspielen. So konnte Sheraldo Becker bereits in der 2. Minute Geschwindigkeit aufnehmen, der VfL Verteidigung enteilen und zu dem Wolfsburgs Torhüter umkurven. Aus etwas spitzen Winkel schoss Becker die Kugel allerdings am leeren Gehäuse vorbei. Dennoch konnte sich Becker nach dem Spiel die Krone für den aktuell schnellsten Spieler der Bundesliga aufsetzen: mit gemessenen 35,36 km/h. In der 60 Minute landete eine Ecke von Unions Trimmel direkt im Wolfsburger Tor und wäre mit dem 3:1 wohl spielentscheidend gewesen – wenn nicht Schiri Ittrich etwas dagegen gehabt hätte und das Tor mit der Begründung nicht gab: Taiwo Awoniyi habe Torhüter Casteels behindert. Das man darüber auch diskutieren könnte, erklären kurz und knapp Collinas Erben. Unioner des Spieles waren ohne Zweifel Marcus Ingvartsen und Torhüter Andreas Luthe. Der Tagesspiegel resümiert „Erwachsen und schwer zu schlagen“. Für Union bedeutet dieses Unentschieden einen weiteren Punkt für den Klassenerhalt.
News der Woche: Während des Spiels von Union gegen den VfL Wolfsburg hatte der Zusammenschluss der aktiven Fanszene, das Wyhlesyndikat, am Zaun der Gegengeraden wieder Stellung bezogen und eine Grundhaltung der Fans und des Vereins mit einer riesigen Zaunfahne zum Ausdruck gebracht: „Türkgücü, KFC und Konsorten zeigen: 50+1 muss bleiben“. Damit weist das Wyhlesyndikat auf eine mehr als besorgniserregende Entwicklung im deutschen Profifußball hin, dass sich immer mehr Vereine windigen Investoren an den Hals werfen, um sich Erfolg mit aller Gewalt zu erkaufen. „Da steht man nun als Verein, kurz vor der Insolvenz und auf der Suche nach dem nächsten Zuhälter, dem man sich für Geld anbiedert, damit dieser am Ende genau das gleiche Spiel wie die Investoren zuvor betreiben kann.“ (Wuhlesyndikat 2002, Programmheft Nr. 9-20/21). Deshalb: 50+1 muss erhalten bleiben, ohne Wenn und Aber!!
Vorschau: Am 15 Januar, zur besten Fernsehzeit um 20.30 Uhr, ist es mal wieder soweit: Im Stadion an der Alten Försterei in Berlin-Oberschöneweide treffen der 1. FC Union Berlin und die Betriebssportgemeinschaft von Bayer aus Leverkusen – auch als Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH bekannt – in einem echten Spitzenspiel der BuLi (5. gegen 3.) aufeinander. Was in den vergangenen 5 Pflichtspielduellen eine klare Sache für die Werkself war, 5 Siege für Leverkusen mit einem 4:17 Torverhältnis sprechen eine klare Sprache, könnte jetzt eine sehr spannende Angelegenheit werden. Beide Mannschaften trennen in der Tabelle lediglich 4 Punkte, aber Leverkusen konnte die letzten 3 Ligaspiele nicht gewinnen. Union dagegen schwimmt nach wie vor auf einer sehr erfolgreichen Euphoriewelle, und dass wahrscheinlich nach wie vor ohne seine Big Five (Kruse, Utjah, Schlotterbeck, Pohjanpalo, Gentner). Aber Union hat ja seinen Passgott Marcus Ingvartsen.
Schalke 04
von Philip.
Rückschau: Am Samstag fuhr Schalke nach langer Dürreperiode nun endlich den ersten Sieg dieser Saison ein. Und das überraschend deutlich mit 4-0. Dabei sah das Spiel zu Beginn gar nicht so anders aus: Energetischer Schalker Start, einige kleinere Chancen, aber keine Tore. Dafür aber ein Gegner, der nach einiger Zeit ins Spiel findet und sich die besseren Abschlussgelegenheiten erarbeitet. Nur gingen die diesmal nicht rein, Fährmann hielt überragend. Und nachdem Schalke nicht in Rückstand geriet, Hoffenheim also nicht der Luxus gewährt wurde, sich nur noch aufs Verteidigen konzentrieren zu müssen, brachte ein schnell ausgespielter Umschaltmoment doch die Schalker Führung. Kurz vor und nach der Pause gelang es, den eigenen Kasten sauber zu behalten und als das 2-0 nachgelegt werden konnte, war das Spiel praktisch gelaufen.
Der entscheidende Unterschied lag also darin, dass Belfodil (23.), Gacinovic (25.) und Kramaric (30.) ihre großen Chancen zur Führung allesamt liegen ließen, hingegen der 19-jährige Hoppe dreimal frei auf den Torhüter zugelaufen kam und dreimal verwandelte. Die Vorlagen kamen übrigens alle von Harit, der auch das 4-0 selbst nachlegte. Ein paar überragende Einzelleistungen auf Schalker Seite und das zuletzt fehlende Spielglück haben diesen Sieg beschert. Aber auch dieser Sieg ist nur drei Punkte wert und Schalke ist noch lange nicht auf einem Nichtabstiegsplatz.
News der Woche: Die Nachrichten um Schalke wurden erneut vom Ego eines Clemens Tönnies bestimmt, statt Ruhe zur Entwicklung des Teams neue Schlagzeilen über einen Narzissten, der sich mit dem Verein schmücken möchte. Dessen Vorschlag einer finanziellen Unterstützung - wohl durch Ausbau des Sponsoring einer seiner Firmen - wurde vom Aufsichtsrat mit neun zu zwei Stimmen angenommen. Doch diese über 80%-ige Zustimmung reichte Tönnies nicht aus, er war nur bei einstimmiger Entscheidung bereit mitzumachen. Viel deutlicher kann man sein eigenes Ego nicht über den Verein stellen. Insofern bin ich froh, dass Tönnies nicht wieder mehr Einfluss gewinnt, auch wenn die finanzielle Lage dadurch bedrängender wird. Denn was daraus nur erwachsen kann, wurde im Nachhinein deutlich, als auf Tönnies-freundlichen Medienkanälen die Aufsichträte angegangen wurden, die es gewagt hatten, dagegen zu stimmen. Unruhe, Spalterei und das Demokratieverständnis eines Autokraten - das bedeutet Tönnies.
Ansonsten lässt Schalke die Verletzungsmisere nicht los - auch wenn unser Gegner Hoffenheim noch ärger betroffen war. Außerdem lassen die dringend erforderlichen Wintertransfers weiter auf sich warten. Kolasinac hatte zwar einen spürbar positiven Effekt auf das Spiel, von ihm alleine kann man aber nicht erwarten, dass er das Ruder rumreißt. Statt Verpflichtungen gab es aber einen Abgang. Matondo verlässt Schalke nach ziemlich genau zwei Jahren wieder, zunächst leihweise, aber mit Kaufoption. Ein hochtalentierter Spieler für den auf Schalke nie eine Rolle geschaffen worden war, der nie eine wirkliche Chance bekommen hat, sich hier weiterzuentwickeln und ein erneuter Wechsel, bei dem die (mögliche) Ablöse erst im Sommer fließt. Also wieder wurde erstmal nur der Kader geschwächt, aber damit kein unmittelbarer finanzieller Spielraum für Verstärkungen geschaffen.
Vorschau: Am Sonntag um 18:00 Uhr steht nun die Eintracht aus Frankfurt auf dem Programm. Vielleicht schon mit Rückkehrer Jovic im Sturm. Hier wird man sich also nicht wieder darauf verlassen können, dass der Gegner die Chancen zur Führung selbst liegen lässt. Allerdings spielt es Schalke etwas in die Karten, dass die Frankfurter unter der Woche ihr Nachholspiel im DFB-Pokal spielen mussten und auch noch verloren haben. Und eventuell werden die zuletzt ausgefallenen Sané, Mascarell, Skrzybski und Boujellab wieder dabei sein können.
Nach dem ersten Ligasieg nach 30 Spielen keimt erstmals wieder so etwas wie eine begründete Hoffnung auf Schalke auf. Das tote Pferd Tasmania-Vergleich wird aber natürlich noch etwas weiter geritten werden, dafür sind Teile der Sportmedienlandschaft um Schalke zu stur und unkreativ. Wenn schon ein Narrativ über Monate aufgebaut wurde, kann das jetzt nicht fallen gelassen werden, wenn Schalke sich kurz vorm Höhepunkt noch selbst von der Belastung eines solchen Rekordes erlöst hat. Besonders dann nicht, wenn der Sieg nur ein Einzelfall bleiben sollte.
FSV Mainz 05
von Felicitas.
Rückschau: Am Samstag um 15:30 Uhr erhofften sich die Mainzer vom Gesetz der Serie profitieren zu können. Noch nie konnte Eintracht Frankfurt bei Mainz in der Bundesliga Punkte einfahren. Doch Neu-Coach Bo Svenssons Debüt offenbarte, dass jede Serie irgendwann einmal reißen muss. In der ersten Hälfte schaffte es Mainz nicht zwingend genug nach vorne aufzutreten und geriet nach einem durch Niakhaté verursachten Elfmeter in Rückstand. Nach der Pause musste Svensson reagieren, stellte aber nicht das System um, sondern es zeigte sich, dass nach einer besseren Abstimmung die Tiefenläufe etwa von Burkardt funktionierten, der drei Mal knapp vergab. Die Frankfurter, die zu Beginn der zweiten Hälfte zwingender auftraten, gerieten aufgrund von Svenssons Anpassungen im weiteren Verlauf der zweiten Halbzeit in Bedrängnis, trafen aber nach einem erneuten Elfmeterpfiff zum 0:2 Endstand. Insgesamt machte Schiedsrichter Dankert keine glückliche Figur. Von fünf potentiellen Elfmetersituationen pfiff Dankert lediglich eine unstrittig richtig und verfolgte gerade bei den gelben Karten keine einheitliche Linie.
News der Woche: : Im offenen Wintertransferfenster könnte Mainz 05 noch aktiv werden. Da mit Bo Svensson wieder ein Cheftrainer fest im Sattel sitzt, können entscheidende Personalfragen angegangen werden. Es wird sich zeigen müssen, mit welchen System Svensson spielen will, denn der Kader wurde seit der Entlassung von Sandro Schwarz im November 2019 kaum verändert. Schwarz, der im 4-4-2 mit Raute spielen ließ, prägte damit die Spielweise des Teams, das sich, wie gegen Bayern zu sehen war, im von Schwarz präferierten System wohl fühlt. Doch durch die fehlende Anpassung fehlt es in Mainz vor allem an sowohl defensiven wie offensiven Außenspielern. Will Svensson in einem anderen System agieren, muss auf diesen Positionen nachgebessert werden.
Vorschau: Mainz 05 steuert nach dem Spiel gegen die Eintracht auf harte Wochen zu. Am Samstag um 15:30 Uhr treten sie in Dortmund gegen den BVB an. Da Schalke am vergangenen Spieltag punkten konnte, stehen die Rheinhessen unter Zugzwang, sehen sich aber glänzend aufgelegten Dortmundern gegenüber, gegen die es zu bestehen gilt. Doch vielleicht wird der BVB einmal mehr zum Mainzer Steigbügelhelfer, wie in der letzten Saison als man sich durch einen Sieg in Dortmund aus der Abstiegszone retten konnte.
1. FC Köln
von Effzeh.com.
Rückschau: Wo anfangen, wo aufhören? Der 1. FC Köln war beim SC Freiburg nicht nur chancenlos, sondern blamierte sich bis auf die Knochen. Ohne Gegenwehr ließen sich die „Geißböcke“ mit 0:5 (0:2) abschießen und präsentierten sich dabei durch die Bank weg beschämend, blutleer und nicht bundesligatauglich. Bei allen Gegentoren an diesem schmachvollen Samstagnachmittag, die samt und sonders Slapstick-Charakter hatten, fehlte eigentlich nur, dass die Kölner Defensive ihren Freiburger Gegenspielern beim Betreten des Strafraums noch ein Stück Kirschstreusel und frischgebrühten Kaffee bereitstellte. In dieser Verfassung ist der Klassenerhalt nur möglich, wenn sich die anderen Kandidaten noch schlimmer anstellen.
“Sie haben ihr Bestes versucht. Es hat in dem Moment nicht gereicht.“
News der Woche: „Markus Gisdol wird am Samstag gegen Berlin auf der Bank sitzen, ich wiederhole mich da gerne“, verkündete FC-Sportchef Horst Heldt am Tag nach dem Debakel in Freiburg: „Ich führe nicht jede Woche nach einem Ergebnis eine Diskussion. Wir machen das, wovon wir überzeugt sind, und daran halten wir fest, solange wir überzeugt sind“, so der einstige Bundesliga-Profi. Dass er allerdings überzeugter als sein Kompagnon auf der Trainerbank davon war, welch unfassbar schwache Leistung am Tag zuvor gezeigt wurde, steht auf einem anderen Blatt. Gisdol ist und bleibt nach diesem Auftritt massiv angezählt, in jedem anderen Verein hätte wohl seine oben zitierte Aussage nach dem 0:5 für die sofortige Entlassung gereicht.
Vorschau: Hertha BSC zu Gast beim 1. FC Köln: Das ist am Samstag um 15.30 Uhr schon ein wenig der Krisengipfel des kommenden Bundesliga-Spieltags. Für die „Geißböcke“ heißt das allerdings auch: Ein Heimsieg muss her, will das Gisdol-Team im Kampf um den Klassenerhalt nicht weiter Boden verlieren. Aber zuhause lief es für den FC zuletzt überhaupt nicht, seit 13 Partien warten die Domstädter im Müngersdorfer Stadion auf einen Erfolg. Dazu dürfte die Aussicht auf ein Schicksalsspiel für den Trainer den Druck auf die Mannschaft nicht gerade verringern. Alle Zutaten für ein aus kölscher Sicht dramatisch in den Sand gesetztes Spiel. Immerhin besteht diesmal nicht die Sorge, dass einen Vedad Ibisevic zum x-ten Mal abschießen wird.
FC Augsburg
von Philip.
Rückschau: Von wegen Lieblingsgegner: gegen den VfB Stuttgart gab es für den FC Augsburg in der heimischen WWK-Arena nichts zu holen. In einer unterhaltsamen Partie waren die Fuggerstädter in beinahe allen Belangen unterlegen. Gerade die in dieser Saison häufig wirklich sattelfeste Augsburger Defensiv-Abteilung war mit den schnellen Stuttgarter Spielern über die komplette Spielzeit überfordert. Den Gästen spielte dabei in die Karten, dass Schiri Schlager nach einem leichten Kontakt von Oxford gegen Klimowicz auf Strafstoß entschied. Gonzalez verwandelte sicher (10.). Die Hausherren gingen im Anschluss früh ein hohes Risiko ein und verteidigten extrem hoch, was die Gäste prompt ausnutzten und noch vor der Halbzeit erhöhten.
Spätestens nach der Gelb-Roten Karte für Marco Richter war die Partie endgültig entschieden (76.). Nach dem am Ende auch in der Höhe verdienten 4:1 tauschten der FCA und der VfB die Plätze in der Tabelle. Ein gebrauchter Nachmittag für die Fuggerstädter, deren Blick sich nun langsam wieder der Abstiegsregion zuwenden wird.
News der Woche: Von offizieller Seite war es eine ruhige Woche in Augsburg. Stefan Reuter äußerte öffentlich seinen Unmut darüber, dass nach dem Auswärtssieg in Köln wieder ein Rückschritt folgte, aber das war es dann auch schon.
In Teilen der Anhängerschaft rumort es allerdings. Der Grund dafür ist die wenig begeisternde Spielweise unter Heiko Herrlich, die nicht gerade Mut für den weiteren Verlauf der Saison macht. Dass es nicht längst eine Trainerdiskussion gibt, liegt vor allem an der unglaublich effizienten Punktausbeute. 19 Punkte aus 15 Spielen hätten wohl fast alle Fans vor der Saison blind unterschrieben, darunter auch der Autor dieser Zeilen. Hinzu kommt der komfortable Abstand zu den Abstiegsplätzen. In Anbetracht des Programms der kommenden Wochen ist diese Sicherheit aber eine trügerische. Demnächst warten Bayern, Union, Dortmund, Wolfsburg und Leverkusen. Gut möglich, dass man sich schnell in den ungemütlichen Teilen der Tabelle wiederfindet.
Vorschau: Am Samstag (16.01. – 15:30 Uhr) geht es zum nächsten Lieblingsgegner nach Bremen. Gegen keine andere Bundesligamannschaft wurde so häufig gepunktet. (29 Zähler in 18 Begegnungen)
Ein spielerischer Leckerbissen ist nicht unbedingt zu erwarten, da sich die Spielweise beider Teams zu sehr ähnelt. Sowohl Bremen als auch Augsburg setzten zuletzt auf ein kompaktes 3-4-3 und waren darauf aus das Spiel für den jeweiligen Gegner so unangenehm wie möglich zu machen. Ein Konzept, das den Augsburgern in dieser Saison durchaus schon häufig Auswärtspunkte eingebracht hat (Union, Bielefeld, Köln). Kapitän Gouweleeuw wird nach seiner Gelbsperre wieder in den Kader rücken, fehlen werden die Langzeitverletzten Framberger und Jensen, sowie Marco Richter nach seinem Platzverweis im Stuttgart-Spiel.
SV Werder Bremen
von Carsten.
Rückschau: Nach der enttäuschenden Niederlage am vergangenen Spieltag schafft Werder am Sa. 09.01.21 beim Gastspiel gegen Bayer 04 Leverkusen die “Wiedergutmachung”. Im Spiel gegen die haushohen Favoriten gelang Werder immerhin ein 1:1 Unentschieden.
Werder Trainer Florian Kohfeldt setzte auf eine sehr kompakte Abwehr. Mit einer sehr tief stehenden 3-5-2 Formation wollte man die flinken Leverkusener Außenstürmer Diaby und Bailey erst gar nicht vor das Tor kommen lassen. In der ersten Halbzeit hat sich Werder komplett auf das Verteidigen beschränkt und ist kaum zu Offensivaktionen gekommen. Die 27 % Ballbesitz von Werder und das Verhältnis von 12-2 Torschüssen spiegeln das auch deutlich wieder. So war es auch in der 51. in Standard, der zur 1:0 Führung für Werder durch Ömer Toprak führte.
Augustinsson bringt den Ball vor das Tor, wo der Ex-Leverkusener Toprak am fünfer ganz unbedrängt einnetzen kann. Das war Topraks erstes Tor im Werder-Dress und zudem das erste seit 4 Jahren. In der 70. Minute gelang dann Leverkusen durch Patrik Schick noch der Ausgleich. Der wurde aber erst nach minutenlanger Sichtung der TV-Bilder gegeben. Es bestand erst der Verdacht eines Handspiels durch Alario im Raum. In der Folge war Leverkusen klar feldüberlegen. In der Folge gab es noch Chancen auf beiden Seiten, wobei Werder noch Glück hatte, das in der 91. Minute ein Handspiel von Mbom nicht als Elfmeter würdig gewertet wurde.
News der Woche: Das Gerücht um einen Abgang von Osako hält sich hartnäckig. Da er aufgrund schwacher Leistung nicht in den Kader geschafft hatte, würde der Abgang auch nicht weiter auffallen. Aufsichtsratsvorsitzender Marco Bode hat auch inzwischen Wintertransfers nicht mehr grundlegend ausgeschlossen. Der 21-jährigen Linksaußen Kebba Badjie aus der eigenen U23 hat seinen ersten Profivertrag unterschrieben. Nach dem Spiel gegen Leverkusen hat Leihspieler Tahith Chong erneut enttäuscht, so langsam häufen sich die Stimmen die ihm die Bundesliga Tauglichkeit absprechen.
Vorschau: Am Samstag, den 16.01.21, trifft Werder Bremen im Weserstadion auf den FC Augsburg. In den 22 Begegnungen gab es 10 Werder und 9 Augsburg Siege sowie 3 Unentschieden. Die beiden Begegnungen in der letzten Saison endeten jeweils knapp mit einem 3:2 Heimsieg und einer 2:1 Auswärtsniederlage. Auch in dieser Saison deutet einiges auf ein knappes Spiel hin. Mit jeweils nur 17 geschossenen Toren und 23 Gegentoren bei Augsburg sowie 24 Gegentoren bei Werder nach 15 Spieltagen sind sie ähnlich schwach in der Bundesliga. Augsburg ist allerdings mit 4 Punkten mehr 2 Plätze besser auf dem 11. Tabellenplatz. Eine weitere Gemeinsamkeit ist die ähnliche defensive Spielweise mit einer 3 bzw. 5 Abwehrkette. Es deutet also einiges auf ein enges und umkämpftes Spiel hin.
Arminia Bielefeld
von Sebastian.
Rückschau: Gut fürs Gemüt war dieser Sieg. Und immens wichtig obendrauf. Mit dem 1:0 gegen Hertha BSC hat Arminia Bielefeld seine Situation im Abstiegskampf nicht nur verbessert, sondern steht durch die drei Punkte sogar wieder über dem psychologische so wichtigen Strich, der Rang 15 und 16 trennt. Und dieser Sieg, dank des Tores von Reinhold Yabo (64. Minute), fühlte sich fast ein wenig an wie ein Ausflug in letztjährige Zweitligazeiten. Die Arminen traten mit einem Selbstverständnis auf, das sie bereit zum Zweitligameister und Bundesligaaufsteiger gemacht hatte. Zugebenen: Hertha machte es den Bielefeldern leicht, so aufzutreten. Fehlender Gegenwehr und so gut wie keine offensiven Impulse bedeuteten für den DSC vor allem in der zweiten Halbzeit leichte(re)s Spiel. Kurzum: Man hatte das Gefühl, dass der Aufsteiger den früheren “Big City Club” jederzeit so im Griff hatte, dass nichts anbrennen konnte. Von Euphorie war man bei der Arminia anschließend ganz ostwestfälisch bodenständig dann aber doch weit entfernt, wie Trainer Uwe Neuhaus betonte: „Wir drehen deswegen jetzt nicht komplett durch.“
News der Woche: Dabei gibt es einen guten Grund zum Durchdrehen: Denn der DSC ist Spitzenreiter in der Bundesliga. Zumindest dann, wenn man die Tore-Punkte-Quote als Maßstab nimmt. Wie die Süddeutsche Zeitung festgestellt hat, sackt keine andere Mannschaft so viele Punkte mit einem Tor ein wie die Arminia. Die gerade mal zehn erzielten Tore (schlechteste Ausbeute der Liga) führten zu 13 Punkten, was 1,3 Punkten pro Tor entspricht. Kein Team ist effektiver. Nach dem DSC folgt RB Leipzig mit 1,2 Punkten pro Tor.
Vorschau: Der eine im emotionalen Aufwind, der andere im moralischen Tief: Die Vorzeichen vor dem Duell am Samstag (15.30 Uhr, PreZero Arena) zwischen der TSG Hoffenheim, die am vergangenen Samstag mit 0:4 auf Schalke unter die Räder kam, und den gegen Hertha siegreichen Arminen könnten kaum unterschiedlicher sein. Spielerisch und in Sachen Erfahrung spricht vor diesem Duell alles für die TSG. Doch der Klub strauchelt gerade durch die Liga, Trainer Sebastian Hoeneß ist angezählt: Nur vier Punkte trennen die Hoffenheimer (Platz 14) aktuell von Relegationsrang 16. Womöglich ist das Tief der Gastgeber das Glück der Gäste. Denn der Aufsteiger kann mit breiter Brust anreisen. Ein offensives Feuerwerk wird der DSC, der nicht als Tormaschine der Liga bekannt ist (siehe oben), sicher nicht abrufen. Aber über defensive Stabilität und denselben Kampfgeist wie gegen die Hertha können die Bielefelder etwas Zählbares aus dem Kraichgau mitnehmen
VfB Stuttgart
von Andreas.
Rückschau: Der VfB Stuttgart gewinnt in Augsburg mit 4:1. Die Mannschaft von Pellegrino Matarazzo springt auf Platz 10 in der Tabelle und überholt die Fuggerstädter. Nicolas Gonzalez (10’) schoß den VfB durch ein Foulelfmeter in Führung woraufhin Silas (29’) nach einem schönen Konter auf 2:0 nachsetzte. Zwar kamen die Augsburger kurz nach Wiederanpfiff durch ein Richter-Tor heran, Gonzalo Castro (61’) stellte aber den alten Abstand wieder her. Nachdem Platzverweis von Richter war die Partie entschieden, Augsburg kam zu keinem Angriff mehr und Didavi erzielte kurz vor Schluss das 4:1. Der Sieg geht auch in der Höhe verdient. Der VfB Stuttgart kontrollierte das Spiel und ließ die Schwaben aus Bayern nur kurz nach der Halbzeit an der Party teilnehmen.
News der Woche: Der Machtkampf zwischen Claus Vogt und Thomas Hitzlsperger beschäftigt auch weiterhin die Gemüter. Um einen Interessenskonflikt zwischen e. V. und AG in Zukunft zu vermeiden stellte ein Mitglied ein Antrag auf Satzungsänderung.
Vorschau: Mit neuem Rasen geht’s gegen die Borussia aus Mönchengladbach. Wenn die Heimserie nicht reißt, wird’s wohl auch gegen das nächste Spitzenteam zuhause schwer. Nur: Dieses Team überrascht momentan quasi ausschließlich positiv. Bleiben wir also gespannt!