The flying Wolfman
FC Bayern München
made by Bene.
Rückschau: Am Ende hieß es erstmal durchatmen, den Sieg mitnehmen und sich über die zurückeroberte Tabellenspitze freuen. Mit 4:2 konnte der FC Bayern am Samstag die Dortmunder Borussia schlagen, nur das Ergebnis trügt jedoch.
Bereits nach 9 Minuten lag man durch zwei Haaland Treffer zurück. Die Defensive wirkte mal wieder überfordert mit schnellen Gegenstößen, man musste vom schlimmsten ausgehen. Der ersatzgeschwächte BVB jedoch besann sich nach den zwei Treffern auf das Verteidigen, was in Anbetracht der Bayrischen Stärkeverteilung auf dem Platz womöglich nicht die allerbeste Idee war. Nur 34 Prozent Ballbesitz für Dortmund ist deutlich, der FCB übernahm die volle Kontrolle über das Spiel und kam verdient noch vor der Pause doppelt durch Lewandowski zurück.
Auch in der zweiten Hälfte blieben die Münchner dominant, die ganz großen Chancen blieben allerdings vorerst aus. Haaland und Boateng mussten beide verletzungsbeding raus, was die Dortmunder offensiv Bemühungen nahezu vollkommen einschränkte, das Unentschieden sollte gehalten werden.
Es kam, wie es kommen musste, in der 88‘ setzte Leon Goretzka einen Schuss wunderschön zwischen Hitz‘ Fingerspitzen und den Innenpfosten. Das große Drama war eröffnet, waren sich die Dortmunder doch sicher, dem Treffer war zuvor ein Foul vorangegangen. Es ist natürlich schwer so etwas Vereinsneutral zu betrachten, aber im Zusammenspiel damit, dass der BVB nach dem vermeintlichen Foul den Ball noch zweimal hätte klären können, kann man die Entscheidung durchaus verstehen. Das 4:2 durch, mal wieder Lewandowski, war nicht minder schön, am ende aber nur noch Formsache.
27:4 Torschüsse sprechen eine deutliche Sprache, unverdient war der Sieg mit Sicherheit nicht.
News der Woche: Es bahnt sich mal wieder Vertragstheater an. Kingsley Coman, dessen Arbeitspapier noch bis 2023 läuft hatte laut Sky Bericht ein Angebot des FCB abgelehnt, da er surprise surprise: gerne mehr Geld hätte. Anders als mit David Alaba wird sich der FCB mit Coman jedoch höchstwahrscheinlich einig werden und ihn über den aktuellen Vertrag hinaus binden können.
Die Boateng Verletzung ist weniger schlimm als erwartet, Kapselzerrung im linken Knie. Die Ausfallzeit beträgt zwischen 3 und 6 Wochen.
Interessant wird, wen Flick für ihn in die Innenverteidigung stellt. Leistungstechnisch muss es eigentlich Lucas Hernandez sein (mMn auch vor Boateng). Allerdings hat Flick gerne einen Rechts- und einen Linksfuß in der IV, weshalb Süle möglich wäre, wenn Pavard wieder genesen.
Die Mädels des Rekordmeisters haben übrigens überzeugend das Viertelfinalticket in der UWCL gelöst
Vorschau: Der Kreis schließt sich, an diesem Punkt in der Hinrunde entstand der erste Newsletter, auf in die nächste Runde.
Am Samstag den 13.03. spielt der FC Bayern in Bremen. Im Hinspiel hatte man überraschend nur Unentschieden gespielt, das soll nun geändert werden. Vor allem wird man Maxi Eggestein das Spiel deutlich schwerer machen, wenn Kimmich und Goretzka auf dem Platz stehen. Werder überzeugt diese Saison durch Effizienz gegen Gegner aus der unteren Tabellenhälfte, man kann sich also auf viel destruktive Spiel mit Kontern über Rashica und Sargent einstellen. Ein Sieg ist ein Muss, mit der Hoffnung, dass die SGE Topspielcharakter zeigt und ihr Spiel gegen Leipzig gewinnt.
Borussia Dortmund
von Nick.
Rückschau: Trotz eines hart erkämpften 0:1 im Pokal in Mönchengladbach sprach vor dem „Topspiel“ in München kaum etwas für Borussia Dortmund, nachdem bekannt wurde, dass Jadon Sancho und Raphael Guerreiro verletzungsbedingt fehlen würden. Doch nach neun Minuten stand es 0:2 für den BVB durch einen Doppelschlag von, natürlich, Erling Haaland. Bei manchem mag da zarte Hoffnung aufgekeimt sein – am Ende war sie erneut trügerisch.
Hätte die mit einer Dreier-/Fünferkette beginnende Borussia in der 24. Minute auf 0:3 erhöht, wer weiß, was geschehen wäre? Doch der entscheidende Querpass von Rechtsverteidiger Thomas Meunier auf Haaland war zu schlecht. Kurz danach erzielte Lewandowski den Anschlusstreffer und die Schwarz-Gelben verfielen endgültig wieder in die aus den letzten Partien an dieser Stelle bekannte Angststarre. Zehn Minuten zu Beginn der zweiten Hälfte konnten sie diese noch mal ablegen, doch kurz vor Ende wäre wohl jeder BVB-Fan mit einem Punkt zufrieden gewesen. Es folgten die strittige Szene, in der Emre Can im Mittelfeld zu Fall gebracht wurde, und zwei Tore durch Goretzka und Lewandowski zum 4:2-Endstand.
News der Woche: BVB-Kapitän Marco Reus hat für seine im Fernsehen geäußerte Einschätzung der erwähnten Szene mit Emre Can in München vom DFB auf die Finger gekriegt. Über das vermeintliche Foul von Sané am Dortmunder Defensivmann lässt sich streiten, doch Reus' Vermutung, dass diese Aktion im umgekehrten Fall pro Bayern gepfiffen worden wäre, erscheint wohl vielen außerhalb des FCB-Kontinuums plausibel. Aber natürlich sind Regeln Regeln und so wurde Reus zu einer Mäßigung seiner Wortwahl aufgerufen.
Keine guten Nachrichten auch aus der medizinischen Abteilung der Borussia. Selbst wenn es nicht gerade offensiv kommuniziert wurde: Jadon Sancho wird der Borussia nicht nur gegen Sevilla, sondern wohl mehrere Wochen fehlen. Allgemeine Zufriedenheit dagegen mit der Auslosung des Pokal-Halbfinales: Am 1. oder 2. Mai trifft der BVB zu Hause auf Holstein Kiel.
Vorschau: Borussia Dortmund darf am Samstag erneut im Topspiel um 18.30 Uhr antreten, allerdings gegen einen Verein vom anderen Tabellenende. Hertha BSC hat zuletzt gegen Augsburg seinen ersten Dreier unter Trainer-Rückkehrer Pal Dardai verbucht, doch der letzte Sieg zuvor liegt zehn Spieltage zurück: am 2. Januar gab es ein 3:0 gegen den FC Schalke. Ein 15. Platz, der angesichts des Bielefelder Nachholspiels auch noch wackelt, kam in den großen Berliner Träumen von Investor Windhorst & Co sicher nicht vor.
Einer der kreativsten und mit sechs Treffern torgefährlichsten Herthaner, Matheus Cunha, laborierte zuletzt an einer Muskelverletzung – ebenso wie der prominente Neuzugang Sami Khedira. Ob die beiden rechtzeitig zum Dortmund-Spiel fit werden, ist noch offen. Gleiches gilt beim BVB für Linksverteidiger Raphael Guerreiro. Ob mit oder ohne „Rapha“ zählen für die Schwarz-Gelben natürlich nur drei Punkte.
RB Leipzig
von Kai.
Rückschau: Mit einem jederzeit ungefährdeten 3:0 in Freiburg fuhren die Rasenballsportler am Samstag den sechsten Erfolg in Folge in der Bundesliga ein. Besonders beeindruckend war das aggressive RB-Pressing über das gesamte Spielfeld, dass den SC-Spielern kaum Zeit und Raum für einen geordneten Spielvortrag lies. Das und die überragende Ein-Mann-Resteverteidigung Upamecano sorgten dafür, dass Freiburg während des ganzen Spiels nur einen Schuss aufs Leipziger Tor brachte (0,2 zu 1,97 xGoals). Auf der Gegenseite verteidigten die Freiburger über weite Strecken des Spiels gewohnt diszipliniert im 4-4-2 und ließen in der ersten Halbzeit kaum gefährliche Abschlüsse der Leipziger zu, die immer wieder mit präzisen Diagonalbällen auf den sehr präsenten Nukunku versuchten, über die linke Seite die Freiburger Defensive auszuhebeln.
Trotzdem brauchte es zwei erzwungene Freiburger Fehler im Aufbauspiel, die RB sofort bestrafte. Beide Mal erobert der überragend auf der Sechs agierende Kevin Kampl den Ball, Nukunku (41. min) und Sörloth (64. min) verwandelten zum 1:0 und 2:0. Damit war das Spiel entschieden, bot aber kurz vor Schluss nochmal ein besonderes Schmankl. In der 79. Minute folgte einer Balleroberung im eigenen Strafraum durch Nkunku ein Leipziger Spielzug über 20 Stationen, den Forsberg mit dem 3:0 abschloss.
News der Woche: Am 21. März startet die 2. Bundesliga der Frauen nach coronabedingter Unterbrechung der Saison wieder. Erster Gegner ist Arminia Bielefeld. Gespielt wird im Stadion am Bad in Markranstädt (der ersten Spielstätte der damaligen Oberliga-Männermannschaft), allerdings weiter ohne Zuschauer. Das RB-Frauenteam belegt nach bisher drei Spieltagen als Aufsteiger Platz 1 in der Staffel Nord. Alle Infos zur Mannschaft gibt es jetzt auch auf einem eigenen Facebook-Kanal oder weiter über den Fan-Account auf Twitter.
Gestern feierte Lena Güldenpfennig ihr Einsatzdebüt für RBLZ Gaming, das eSports-Team von RB Leipzig. Die 19jährige, die auch im „echten Leben“ als Stürmerin für das 2. RB-Frauenteam aufläuft, ist damit die erste Frau in der Virtual Bundesliga. RBLZ Gaming führt mit großem Abstand die Süd-Ost-Division der VBL an und gilt als Meisterschafts-Mitfavorit.
Vorschau: Nach dem gestrigen Ausscheiden im CL-Achtelfinale (0:2 gegen Liverpool) kann sich RB nun komplett auf Bundesliga und DFB-Pokal konzentrieren. Nächster Gegner ist am Sonntag (15:30 Uhr) Eintracht Frankfurt. Der Tabellenvierte kommt mit einem 1:1 gegen Aufsteiger Stuttgart im Gepäck nach Leipzig. Mit dem gleichen Ergebnis trennten sich beide Teams in der Hinrunde. Auf Leipziger Seite nicht dabei sein wird Linksverteidiger Angelino, der aufgrund einer Muskelverletzung, deren Existenz er selbst anfänglich leugnete, erst nach der Länderspielpause zur Verfügung stehen wird. Dagegen sind Sabitzer, Halstenberg und Orban wieder eine Option für die Startelf.
Borussia Mönchengladbach
von Michael.
Rückschau: Das Duell der Ergebniskrisenclubs Mönchengladbach und Leverkusen gewann die Mannschaft, die es etwas mehr wollte - so sah es aus. Und diese Mannschaft war wieder nicht Borussia. Nicht, dass das Team ohne den gelbgesperrten Kapitän Lars Stindl beim 0:1 total schlecht gewesen wäre. Die Spieler bemühten sich, standen bis auf das Konter-Gegentor von Patrik Schick defensiv sicher, agierten ein bisschen zwingender nach vorn als noch beim Pokalaus gegen Dortmund vier Tage zuvor. Doch auch gegen Bayer stand eine verplemperte, passive erste Hälfte, in der die Mannschaft mehr mit der Sicherung des eigenen Tores beschäftigt war als sich geordnet nach vorne zu bewegen. Das war in der zweiten Hälfte besser, aber auch da nicht zwingend genug.
Das Alarmierende: Es war über die gesamte Spielzeit zu spüren, dass aller Einsatz von Bensebaini und Co. derzeit gegen keinen Gegner der Liga zum Sieg reichen würde. Als ob den Borussen durch den angekündigten Trainerweggang buchstäblich der Stecker gezogen wurde, spielen sie zwars bemüht, aber ohne das Gefühl zu vermitteln, den Erfolg mit allen Mitteln erzwingen zu können.
Die Bilanz ist bitter: Fünf Niederlagen in Folge, 7 sieglose Spiele, nur 5 erzielte Tore in 8 Spielen, kaum mal Phasen von effektivem Pressingfußball, wie ihn Marco Rose noch in der Hinrunde erfolgreich spielen ließ. Und der Absturz auf Platz 10.
News der Woche: Ja, auch hier gibt es weiter nur das eine Thema. Bemerkenswert, wenn in einem sonst so harmonischen Verein wie Borussia vermehrt mit offenen Briefen übereinander kommuniziert wird. Aus einflussreichen Fanlagern wurde die Forderung nach einem Rauswurf von Trainer Marco Rose formuliert, dies später etwas abgeschwächt, aber darauf hingewiesen, dass vielen Fans die Lust auf den Rest der Saison vergangen ist, solange Rose auf der Trainerbank sitzt. Der angesprochene Manager Max Eberl antwortete den Fans - mit einem offenen Brief.
Weil Eberl (und der Vorstand) Rose bisher unerschütterlich bis Saisonende die Treue halten wollen, weitet sich die Vertrauenskrise dennoch gefühlt von Tag zu Tag aus. Die Fans fühlen sich nicht ernstgenommen, der Manager verweist darauf, dass man in der Führungsetage nicht emotional entscheiden dürfe und werde, sondern mit dem nüchternen Blick auf den bestmöglichen Erfolg für den Verein.
Und in der Bewertung der Frage - ob das mit dem Trainer gelingen kann, angesichts der Niederlagenserie und der überschaubaren Leistungen der Mannschaft und fortwährenden Gerüchten über einen Bruch in der Kabine - klaffen Welten zwischen der Meinung der Fans und der Einschätzung der Vereinsführung. Ein Spiel, das derzeit keiner gewinnen kann. Es sei an dieser Stelle aber nochmals betont, dass es den Fans bei der Ablehnung der Person des Trainers längst nicht mehr um die Wechselentscheidung an sich geht, sondern um die Umstände, die Trennung intern schon eingeleitet zu haben, als er öffentlich noch davon sprach, in Gladbach etwas aufbauen zu wollen und damit noch nicht fertig zu sein. Der Misserfolg, der just nach dem Öffentlichwerden von Roses Entscheidung begann, tut sein übriges zum Stimmungstief rund um den Borussia Park. Das kommt recht gut und sachlich in der Erwiderung des offenen Briefs der Blogger von Seitenwahl.de rüber:
Vorschau: Schon am Freitag geht es weiter, mit dem Abendspiel um 20.30 Uhr beim FC Augsburg. Von der grundsätzlichen Einschätzung auf dem Papier ein machbarer Gegner. Doch dass es beim langjährigen Angstgegner erneut eine triste Angelegenheit werden könnte, dafür spricht einerseits die Gladbacher Negativserie und andererseits die kämpferische Herausforderung, die bei der physisch starken Mannschaft von Trainer Heiko Herrlich wartet. Auch damit haben die Borussen im Jahr 2021 so ihre Probleme.
Angesichts vieler Punktverluste in den bisherigen Bundesligaduellen mit dem FCA wird unter VfL-Fans schon gewettet, welcher Spieler mit Gladbacher Vergangenheit in der Kategorie mit dem Hashtag #ausgerechnet wohl das Siegtor für den Gegner erzielen könnte: Zur Auswahl stehen Tobias Strobl, André Hahn, Reece Oxford und der an die Puppenkiste ausgeliehene äußerst talentierte Mittelfeldspieler Laszlo Benes, den mancher derzeit lieber im eigenen Trikot sehen würde, um den formschwachen Denis Zakaria und Florian Neuhaus Konkurrenz machen zu können.
Lars Stindl kehrt nach Gelbsperre zurück in den Kader, auch der zuletzt angeschlagene Jonas Hofmann könnte es bis Freitag wieder ins Team schaffen. Offen ist, ob das auch für Christoph Kramer gilt, der vor dem Leverkusen-Spiel im Training umgeknickt war.
Bayer Leverkusen
von Timo.
Rückschau: Leverkusen gelang ein kleiner Befreiungsschlag gegen Borussia Mönchengladbach, nach einem Treffer von Angreifer Schick in der Schlussviertelstunde konnte das Spiel zugunsten von Bayer Leverkusen entschieden werden. Der Druck zuvor war groß: Zu viele Niederlagen, zu harmlose Offensive, zu viele Gegentore. Taktisch ist Peter Bosz das Spiel auch leicht angepasst angegangen: An den Grundprinzipien und dem Anspruch, das Spiel gestalten zu wollen, hat sich zwar nichts verändert, all dies wurde nur ein wenig defensiver angegangen. Die Mannschaft stand ein wenig tiefer, zudem wurde auf ein Angriffspressing weitestgehend verzichtet, denn die Pressinglinie war eher an der Mittellinie anzufinden. Auf der anschließenden Pressekonferenz nach dem Spiel begründete Cheftrainer Peter Bosz dies als Anpassung an den Gegner und hob die Tatsache hervor, dass man so die schnellen Außenstürmer Gray und Diaby besser in Geltung setzen konnte. Ich denke es war aber auch eine Reaktion auf die vorherigen Spiele, die kein Selbstvertrauen geben konnten. Diese Sicherheit sollte nun eben durch ein konservativeres System erreicht werden, was auch gut gelang: Leverkusen kam besser ins Spiel und trotz vereinzelter Drangphasen der Borussia ließ Bayer nur drei Schüsse aufs Tor zu (xG 0,6), man selbst kam auf mehr Schüsse und Torschüsse, die auch eine höhere Qualität hatten (xG 1,6). Kein glanzvoller Sieg, aber ein verdienter.
News der Woche: Vielen Vereinen wurde Interesse an Innenverteidiger Edmond Tapsoba nachgesagt, darunter Manchester United, FC Barcelona und Juventus Turin. Das Interesse überrascht nicht, schließlich brachte er seit seinem Wechsel vor einem Jahr konstant vielversprechende Leistungen, dennoch ist von einem Transfer nicht auszugehen. Sven Bender wird im Sommer seine Karriere beenden, ein Wechsel von Jonathan Tah erscheint hinreichend wahrscheinlich und der Vertrag von Aleksandar Dragović läuft zudem aus. Leverkusen benötigt also dringend ein bis zwei neue Innenverteidiger, in diesem Licht ist auch das Gerücht zu sehen, dass Leverkusen an Berlins Friedrich interessiert sei. Dass man mit Tapsoba nach nur anderthalb Jahren einen hingegen abgibt, ist daher eher als unrealistisch einzustufen.
Vorschau: Am kommenden Sonntag empfängt Leverkusen Arminia Bielefeld. Es wird erst das dritte Spiel von Neutrainer Frank Kramer als Cheftrainer der Ostwestfalen sein, was eine Einschätzung des Spiels naturgemäß erschwert. Andererseits drängte sich mir nach den Spielen gegen Union Berlin und Werder Bremen die Frage auf, was sich spielerisch eigentlich geändert hat. Besonders ersichtlich war das für mich nicht, fairerweise kann es das aber auch nicht sein, wenn ein Trainer mitten in der Saison eingesetzt wird. Klar ist hingegen: Um den Anschluss an die Champions-League-Plätze zu halten und nicht wieder in die Diskussionen der Vorwoche zu verfallen, ist ein Sieg Pflicht.
TSG Hoffenheim
von Nico.
Rückschau: Seit vier Bundesligaspielen ungeschlagen, zwei Heimsiege in Folge: bei der TSG und Sebastian Hoeneß scheint der Knoten endlich geplatzt zu sein. Mit dem Heimsieg gegen den VfL Wolfsburg vergangenen Samstag (Anpfiff: 15:30 Uhr) untermauerte die TSG nochmals ihre Ambitionen nach oben und wusste in der ersten Hälfte auch spielerisch zu überzeugen.
Bereits nach acht Minuten gingen die Gastgeber durch einen wunderschönen Volley von Baumgartner in Führung. Zwar glich Weghorst in der 23’ Minute für die Wölfe aus, Kramaric stellte den alten Abstand kurz vor der Pause (41’) mit seinem Treffer zum 2:1 aber wieder her.
Nach der Pause war der VfL die bessere Mannschaft, schaffte es aber nicht den Ball im Hoffenheimer Tor unterzubringen. Die wohl spektakulärste Szene ereignete sich in der Nachspielzeit der Partie, als Otavio den Hoffenheimer Dabbur mit einer brutalen Grätsche am sichergeglaubten 3:1 hinderte und die Partie mit seiner roten Karte unschön beendete.
News der Woche: Das Wochenende hätte für viele TSG-Fans gar nicht schöner starten können: am frühen Freitagnachmittag gab die TSG die vorzeitige Vertragsverlängerung mit Toptalent Christoph Baumgartner bekannt. Der 21-jährige Österreicher, der seit Mitte der letzten Saison unverzichtbar für das Spiel der Kraichgauer ist, verlängerte seinen Vertrag bis 2025 und beendete damit auch Spekulationen um einen möglichen Abschied im Sommer Richtung Manchester United.
Einen Tag nach dem Heimsieg gegen die Wölfe wurde die Stimmung durch die Bekanntgabe des vorzeitigen Saisonaus für Kapitän Benjamin Hübner etwas getrübt. Neben Dennis Geiger ist der Kapitän, der in dieser Saison noch kein einziges Pflichtspiel bestritt, bereits der zweite Spieler, der frühestens zur nächsten Saison wieder ins Geschehen eingreifen kann.
Vorschau: Kommenden Sonntag wartet auf die TSG in Stuttgart um 18:00 Uhr ein schweres und wichtiges Auswärtsspiel. Mit einem Sieg könnten die Hoffenheimer mit dem VfB in der Tabelle gleichziehen und den Abstand auf Platz sechs auf sechs Punkte verringern.
Das letzte Duell der beiden Teams vergangenen Herbst endete mit 3:3, ein ähnlich torreiches Spiel ist aufgrund der guten Verfassung beider Mannschaften durchaus denkbar.
Die zuletzt gegen Wolfsburg angeschlagenen Philipp Pentke und Kevin Vogt dürften wieder in den Kader zurückkehren, der zuletzt mit COVID-19 infizierte Stefan Posch könnte zumindest auf der Bank platznehmen. Bei den Langzeitverletzten dürfte es in absehbarer Zeit leider keine Comebacks geben.
VfL Wolfsburg
von Lenny.
Rückschau: Für den VfL Wolfsburg war es keine gute englische Woche. Gegen Leipzig am Mittwoch das verdiente, aber gleichzeitig auch unglückliche, 0:2-Aus im Pokal, am Samstag dann die erste Niederlage seit Anfang Januar mit 1:2 in Hoffenheim. Besonders aufgrund einer guten zweiten Hälfte war das Resultat durchaus vermeidbar, aber die beiden Rückstände bei zwischenzeitlichem Ausgleich von Weghorst nach Traumpass von Schlager, erwiesen sich diesmal für die Comebackkünstler aus Wolfsburg als zu schwere Hypothek. Mit den Gegentoren riss auch die Zu-Null-Serie von Koen Casteels. In die Bundesligageschichte eingehen wird das Spiel aber wahrscheinlich vor allem durch die spektakuläre Notbremse von Paulo Otavio in der Nachspielzeit mit der fälligen Roten Karte.
News der Woche: Wout Weghorst hatte bereits am Sky-Mikro dünnhäutig auf die zwei Niederlagen reagiert, Hauptthema in dieser Woche ist also, wie der VfL die beiden Pleiten in Folge wegsteckt. Gleichzeitig gehen in Wolfsburg die Rechenspiele los, wie viele Punkte noch zur Champions League fehlen. Die Verantwortlichen sind bemüht Druck aus der Diskussion zu nehmen und fahren weiter die „Wenn alles passt, dann…“-Schiene. Jörg Schmadtke hob allerdings die gute Ausgangsposition hervor, die man bereits jetzt habe. Bleibe die Mannschaft weitestgehend ausfallfrei in den kommenden Wochen, dann sei man sehr optimistisch für das Erreichen eines der vorderen vier Plätze.
Vorschau: Doch genau beim Thema „Ausfälle“ wird es gegen Tabellenschlusslicht Schalke 04 am Samstag um 15.30 Uhr im Heimspiel spannend. Denn nach Ausfällen von Lacroix und Schlager (beide 5. Gelbe) sowie Steffen (längerer Ausfall nach Bänderverletzung) muss Oliver Glasner seine Stammelf massiv umbauen. Otavio wird nach der Roten Karte sogar vier Spiele sperren. Für ihn wird voraussichtlich Roussillon sein Comeback feiern - ist aber auch nicht ganz fit bislang. Die weiteren Kandidaten für die Startelf sind Guilavogui und Pongracic, der nach Gelb-Rot-Sperre wieder dabei sein kann. Brisant: Bisher kamen durch die Leute von der Bank wenig Impulse. Das muss gegen Schalke anders werden, denn einen Punktverlust dürfen sich die Wölfe eigentlich nicht erlauben…
SC Freiburg
von Julian.
Rückschau: Wie schon in der Hinrunde gab es für den SC Freiburg am letzten Samstag gegen Leipzig nichts zu holen. Mit der zuvor in Leverkusen erfolgreichen 4-4-2 Aufstellung begann man das Spiel zunächst durchaus forsch, wurde dann aber von den Leipzigern komplett eingeschnürt. Trotz einer guten Verteidigung, die bis zur 40. Minute kaum eine nennenswerte Torchance zuließ, lagen der SC zur Halbzeit nach einem schlampigen Pass von Torwart Müller mit 0:1 zurück. Auch der kurze Aufwind nach Umstellung auf Dreierkette in der zweiten Halbzeit brachte keine klaren Torchancen ein, stattdessen erzwang Leipzig in Person des überragenden Kampl den nächsten Freiburger Fehler und schob zum 0:2 ein. Danach wurde noch ein großartiger Leipziger Angriff von Forsberg stark zum 0:3 abgeschlossen. Die Niederlage war absolut verdient, da der Sport-Club vor allem offensiv gegen Leipzig nichts auszurichten vermochte, fiel aber letztlich ein Tor zu hoch aus.
News der Woche: Roland Sallai hat seinen vermutlich bis 2022 laufenden Vertrag vorzeitig verlängert. Der 23-jährige Ungar spielt aktuell seine dritte Saison beim SC Freiburg und konnte sich in dieser Saison trotz einer ärgerlichen Verletzung als einer der besten Spieler der Mannschaft etablieren (5 Tore, 4 Vorlagen in 19 Spielen). Für Fans des SC Freiburg ist die Vertragsverlängerung eines jungen, talentierten Spielers mit rapidem wachsendem Marktwert längst nichts Selbstverständliches und zeigt nach dem Rekordtransfer von Baptiste Santamaria im Sommer erneut, dass Freiburg mittlerweile auch finanziell zumindest auf unterem Bundesliga-Niveau agieren. Es ist davon auszugehen, dass eine solche Verlängerung dennoch nur mit Ausstiegsklausel möglich ist – über alle Vertragsdetails ist aber wie beim SC Freiburg üblich nichts bekannt.
Apropos Vertragsverlängerung: Bei den SC-Frauen hat mit Hasret Kayikçi eine enorm verdiente Spielerin ihren auslaufenden Vertrag verlängert, nachdem sie sich zuvor trotz jahrelangem Verletzungspech wieder an die Mannschaft herangekämpft hatte. Auch nach einem sportlich miserablen Wochenende gab es also bei den SC Mannschaften einiges zu feiern.
Vorschau: Der SC Freiburg fährt am Samstag, den 13.03. zum 15:30 Uhr Spiel nach Mainz. Damit beginnt das auf dem Papier (!) leichteste Restprogramm der Liga.
Dass Tabellenplatzierung auf dem Platz wenig zu sagen hat, dürfte Freiburg allerdings aus der Hinrunde noch bestens wissen. Schließlich ging man dort mit einer der schlechtesten Saisonleistungen 1:3 gegen den 1. FSV Mainz unter – der einzige Sieg, den Mainz in der Hinrunde einfahren konnte. In der Rückrunde zeigt sich Mainz zudem deutlich verbessert und konnte gerade gegen spielerisch stärkere Mannschaften mehrere Siege einfahren.
Der SC Freiburg sollte daher gewarnt sein und seine zuletzt stotternde Offensive wieder in den Gang bekommen. Zu erwarten wäre eine Rückkehr zur am Ende der Hinrunde so erfolgreichen 3-4-3 Formation mit einem genesenen Sallai auf dem rechten Flügel. Der SC hatte jedoch zuletzt einige taktische Varianten parat, so dass eine klare Formation und Aufstellung noch nicht abzusehen ist.
Eintracht Frankfurt
von Patricia.
Rückschau: Gegen den VfB Stuttgart war für Eintracht Frankfurt am vergangenen Spieltag in einer über weite Strecken ausgeglichenen Partie lediglich ein 1:1 drin. In der ersten Halbzeit taten sich beide Teams schwer in gefährliche Strafraumaktionen zu kommen, wenngleich es ein umkämpftes Hin und Her im Mittelfeld war. In der zweiten Spielhälfte nahm die Partie dann Fahrt auf. Nachdem der VAR den Führungstreffer durch Kostic wegen einer knappen Abseitsstellung aberkannte, ging der VfB durch Kalajdzic in Führung. Den Ausgleich erzielte wenig später dann Kostic – der einfach nochmal eine Kopie des aberkannten Treffers zum Besten gab.
Obwohl Hütter von Beginn an mit Doppelspitze auflief, kam die Eintracht zu keinen weiteren Treffern. Ärgerlich aus Sicht der Frankfurter, da sie gegen Ende des Spiels auf den Siegtreffer pochten. Alles in allem geht das Unentschieden aber wohl in Ordnung – zumal es teilweise wirkte, als würden der VfB Stuttgart und die Eintracht sich auf dem Platz mit ähnlichen Spielansätzen neutralisieren.
News der Woche: Die Causa Bobic sorgt weiterhin für Gesprächsstoff in Frankfurt. Nachdem der Sportvorstand zuletzt bekannt gab, die Eintracht im Sommer verlassen zu wollen, lehnte der Aufsichtsrat es ab, seinen Vertrag vorzeitig aufzulösen. Ein Abgang Bobics ist trotzdem zu erwarten. Die SGE ist bereit mit etwaigen Interessenten über eine Auflösung des bis 2023 laufenden Vertrags zu verhandeln – und so eine Ablöse für Bobic zu generieren.
Sollte Bobic die Eintracht wie erwartet verlassen, wird er ohne Ben Manga gehen müssen. Der bisherige Chefscout hat seinen Vertrag bis 2026 verlängert und erhielt im Zuge dessen eine Beförderung. Manga wird Direktor Profifußball und übernimmt die Position des Kadermanagers.
Mit Hasebe hat die SGE eine weitere Vertragsverlängerung zu verkünden. Der 37-jährige Japaner bleibt der Eintracht ein weiteres Jahr erhalten.
Weniger erfreulich ist, dass Abwehrkraft Almamy Touré mit einer Sehnenverletzung sehr wahrscheinlich für die restliche Saison ausfallen wird. Zugezogen hatte er sich die Verletzung am Wochenende kurz nach seiner Einwechslung.
Vorschau: Am Sonntag um 15:30 Uhr trifft Eintracht Frankfurt auf RB Leipzig – eine Mammutaufgabe. Die Leipziger haben einen Lauf, stehen defensiv sehr stabil und verloren in der Liga das letzte Mal im Januar 3:2 gegen Mainz 05. Einzig das Ausscheiden in der Champions League gegen Liverpool unter der Woche und der Ausfall des quirligen Linksverteidigers Angeliño dürfte die Stimmung bei den Sachsen etwas trüben.
Ungewiss ist, ob Adi Hütter gegen Leipzig zur gewohnten Grundordnung mit zwei Zehnern und einer Spitze zurückkehrt oder ob er erneut auf die Silva-Jovic-Doppelspitze setzt – auch Julian Nagelsmann wird sich überraschen lassen müssen.
Hertha BSC
von Steven.
Rückschau: Nach den zwar leistungsmäßig ordentlichen, aber ergebnistechnischen enttäuschenden „Champions League-Wochen“ rief Pál Dárdai gegen Augsburg ein „Muss-Spiel“ aus. Eingebettet in die Spiele gegen Leipzig, Wolfsburg, Dortmund und Leverkusen stellte das Augsburg Spiel die einzig realistische Option auf drei Punkte dar. Hertha musste auf die verletzten Neuzugänge Radonjic und Khedira verzichten, ebenso fiel Topscorer Matheus Cunha aus. Mit Ascacibar und der Doppelspitze Piatek und Cordoba sollte also das dringend benötigte Erfolgserlebnis her. Als jedoch nach nur 109 Sekunden Benes das Augsburger 1:0 erzielte, gab es wohl kaum einen Herthaner, der noch den Gedanken an die zweite Liga wegwischen konnte. Hertha bestimmte fortan zwar das Spiel, blieb aber zumeist ohne Tempo und zwingende Aktionen. Zur zweiten Halbzeit drückte Dárdai, für ihn ungewöhnlich, seine Unzufriedenheit in Form von zwei Wechseln aus. Guendouzi kam für Ascacibar, Netz für den glücklos agierenden Mittelstädt. Hertha gelang es fortan häufiger, das spielerische Übergewicht in klare Torchancen umzuwandeln. Die klare Leistungssteigerung wurde in der 62. Minute durch Piateks verdientes 1:1 belohnt. Hertha drängte fortan auf den Siegtreffer. Tousart wurde, wie zuvor Darida beim 1:1, schön von Klünter bedient und im Strafraum vom Augsburger Pedersen am Fuß getroffen. Was im Fall komisch aussah, war eine klare Berührung, in dessen Folge Tousart angeschlagen das Spielfeld verlassen musste. Der in den letzten Spielen oftmals unglücklich bis lustlos agierende Lukebakio nahm Piatek und Cordoba den Ball weg und trat zum Elfmeter an. Die bösen Vorahnungen vieler Herthafans wurden nicht bestätigt, er verwandelte sicher und bescherte Hertha somit den ersten Dreier nach neun sieglosen Spielen. Speziell nach diesem Spielverlauf ein essentiell wichtiges Erfolgserlebnis. Wie viel Druck auf den Spielern lastete, war nach dem Schlusspfiff zu sehen, bei dem es zu sehr emotionalen Szenen kam, die Lukas Klünter mit den Worten umschrieb, man habe „fast geweint“ vor Erleichterung.
News der Woche: Während die Personalie Fredi Bobic, wie bereits letzte Woche vermutet, in Berlin immer heißer wird, bereitet sich Hertha auf das schwierige Auswärtsspiel in Dortmund vor. Während im Rest von Fußball-Deutschland Hertha momentan wohl weder für Sympathie, noch für die sportlichen Leistungen viele Pluspunkte sammeln dürfte, stellt sich die Szenerie im blau-weißen Lager gänzlich anders aus. Die Fans übten den Schulterschluss mit Verein und Mannschaft. Gemeinsam für den Klassenerhalt gibt es gerade diverse Aktionen, um dem Team auch in Corona-Zeiten den Rücken zu stärken. Die Mannschaft bedankte sich für die Unterstützung in Form einer Videobotschaft.
Unterdessen gab Geschäftsführer Carsten Schmidt dem Horizont ein Interview, in dem er u.a. von der „größten Aufholjagd, die der deutsche und vielleicht der internationale Fußball je erlebt hat“. Nun ist es sicher schön, sich große Ziele zu setzen und auch die Art und Weise, wie Carsten Schmidt diese Ziele erreichen will, erscheinen bisher schlüssig. Dennoch wäre es sicher auch eine Überlegung wert, diese Ziele vorerst intern zu formulieren, und sich extern – als aktuell Tabellen-15. mitten im Abstiegskampf – ein bisschen demütiger zu geben.
Ebenfalls äußerte sich Axel Kruse, der einmal mehr keinen Hehl um seine (in Hertha-Kreisen weitgehend geteilten) Ablehnung der Person Jens Lehmann machte.
Vorschau: Nach kurzer – erfolgreicher – Unterbrechung gehen nun also die Champions League Wochen weiter. Die Dortmunder, welche am Dienstag noch in der Champions League gegen den FC Sevilla den Viertelfinaleinzug perfekt machten, brauchen dringend Punkte um noch die erneute Qualifikation für die Königsklasse zu erreichen. Dass die Dortmunder aber weder konstant noch unverwundbar sind, zeigte sich, nicht nur in der Saison, immer wieder.
Bei den Berlinern sieht es aktuell nicht so aus, als würde sich jemand aus dem Lazarett wieder dazu gesellen. Höchstens die bereits länger verletzten und sich im Mannschaftstraining befindenden Marvin Plattenhardt und Javairo Dilrosun könnten Optionen für die Bank sein.
Es wird spannend zu sehen sein, ob der langersehnte Erfolg gegen Augsburg der Mannschaft dringend benötigte Lockerheit verschafft. Wenn das passiert, könnte im aktuell bevorzugten 3-5-2 durchaus eine Überraschung drin sein, welche Hertha nach den Ergebnissen des letzten Wochenendes und der Bielefelder Niederlage im Nachholspiel gegen Bremen in eine gute Ausgangsposition im Abstiegskampf versetzen würde.
Union Berlin
von Ralf.
Rückschau: Ein Fußballspiel dauert in der Regel 90 Minuten, die sich auf zwei Hälften á 45 Minuten aufteilen. Beim Spiel des 1. FC Union Berlin am Sonntag auf der Alm in Bielefeld bedeutete allerdings die Ausnahme von dieser Regel. Die erste Halbzeit des Spiels wurde erst mit Vollendung der 55. Spielminute abgepfiffen.
Was war geschehen? Es waren keine 3 Minuten gespielt, da segelte der Ball nach einem Freistoß der Arminia in den Strafraum der Köpenicker. Unions Schlussmann Andreas Luthe, der Loris Karius nach 3 überzeugenden Spielen als Ersatz-Nr. 1 wieder auf die Bank verdrängte, faustete den Ball sicher aus dem Strafraum heraus, prallte aber in der Luft mit Unions Verteidiger Julian Ryerson zusammen. Beide Berliner blieben benommen auf dem Rasen liegen, Luthe an der Nase und Ryerson am Kopf blutend. Nach ca. 8 Minuten Behandlungszeit konnten Luthe mit einem Nasenpflaster und Ryerson mit einem Kopfverband überraschender Weise weiterspielen, was mit Sicherheit – und dass zu Recht – zu einer Diskussion führen wird, zusätzliche Schutzauswechselungen bei Kopfverletzungen zwingend zum Schutz der Spieler vorzuschreiben. Auch wenn beide Spieler der Meinung waren, dass es ihnen soweit gut geht, sind sie die Letzten, die vollgepumpt mit Adrenalin darüber eine objektive Meinung abgeben können. Hier sollte möglichst schnell eine nationale und internationale Lösung gesucht werden. Keine 20 Minuten später prallten Bielefelds Cordova mit Marvin Friedrich unabsichtlich zusammen, was zur Auswechslung des Bielefelders führte.
Der Leser wird sich bestimmt wundern, warum bis hierher nichts Sportliches zu lesen ist. Nicht ohne Grund. Bis auf eine Chance der Bielefelder, die Luthe mit einem großartigen Fußreflex vereitelte, geschah in Halbzeit 1 nicht wirklich viel. Union hatte in der 1. Halbzeit knappe 70 % Ballbesitz, kamen aber nicht entscheidend in den Bielefelder Strafraum, um sich Chancen zu erspielen. Bielefeld selbst beschränkte sich aufs Kontern, aber spätestens 20-25 Meter vor dem Berliner Tor war Endstation: Unions Verteidigung ist nicht umsonst die drittbeste der Liga. Die 2. Halbzeit begann ähnlich wie die Erste endete. Mit der Auswechslung von Unions Ingvartsen und Pohjanpalo und der Hereinnahme von Keito Endo und Petar Musa in der 62‘ kam etwas mehr Schwung in den Angriff, der zu zahlreichen Chancen der Berliner führte, die aber entweder am Bielefelder Schlussmann scheiterten oder durch Ungenauigkeiten knapp das Tor verfehlten. Insgesamt war Union dem 1:0 näher als Bielefeld, aber dabei blieb es dann auch. Das Spiel endete nach 103 rekordverdächtigen Spielminuten 0:0 und am Ende bleiben nur die ersten 10 Minuten des Spiels im Gedächtnis erhalten. Hier die Meinung von Mathias Bunkus vom Berliner Kurier sowie Jörg Leopold vom Tagesspiegel zum Spiel auf der Alm.
News der Woche: Anlässlich des 10. Jubiläums von Tusches legendären Freistoßtores zum Sieg im Berliner Olympiastadion gegen Hertha BSC hat Fußball- und Freistoßgott Torsten Mattuschka spezielle 0-Euro-Geldscheine gestalten und drucken lassen. Für 5 Euro sind diese speziellen Geldscheine erhältlich. Der Erlös geht an das Kinderhospiz Köpenick, den Dinopark in Germendorf und die Initiative „Eisern trotz(t) Handicap“. Unions Profis unterstützen Tusches Aktion und haben bereits mehrere Hundert dieser Scheine gekauft. Wer das Tor vom 5. Februar 2011 noch einmal sehen will, der folge einfach diesem Link und genieße es inkl. garantierter Gänsepelle und Tusche-Lied.
Das Union Berlin aktuell über die drittbeste Abwehr der Liga verfügt, ist unter anderem ein Verdienst von Marvin Friedrich, der nicht nur souverän Tore verhindert, sondern auch Tore erzielt. Durch diese aktuelle seltene Kombination spielt sich Marvin Friedrich natürlich nicht nur ins Blickfeld der Nationalelf, sondern weckt auch Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen. Oliver Ruhnert erklärte neulich, dass man als Verein Marvin Friedrich bei entsprechenden Anfragen keine Steine in den Weg legen werde. Sicherlich weiß Friedrich, was er an Union hat, aber als Spieler regelmäßig international spielen zu können, ist natürlich noch einmal eine andere Nummer. Aber eins ist sicher: Sollte es zu einem Sommertransfer von Marvin Friedrich kommen, dann wird Union hoffentlich im zweistelligen Millionenbereich davon profitieren. We trust in Oli!
Vorschau: 7. Oktober 2002: Union Berlin trifft in der 2. BuLi zum ersten Mal in einem Punktspiel auf den 1. FC Köln. Zur Halbzeit steht es bereits 4:0 für den FC, in Halbzeit 2 schlug es damals noch 3 weitere Male im Berliner Kasten ein. Das Spiel endete 7:0 für den FC und was machten die Fans von Union Berlin damals? Sie feiern ihren Verein auf den Rängen mit einer Polonaise und singen dabei „Dit is ne janz enge Kiste“. 19 Jahre später treffen am 13. März 2021 um 15.30 Uhr der 1. FC Union Berlin und der 1. FC Köln zum 4. Pflichtspiel in der 1. BuLi wieder in der Alten Försterei in Oberschöneweide aufeinander. So deutlich wie 2002 der Sieg der Kölner war, so klar ist die bisherige Bilanz der Köpenicker in der Bundesliga: 3 Spiele = 3 Siege ist die eindrucksvolle Erfolgsbilanz der Eisernen in der 1. BuLi gegen den FC. In der Defensive und im Mittelfeld wird sich an Unions Startelf wahrscheinlich nichts gegenüber dem Bielefeld-Spiel ändern. Sollte Christopher Lenz seine muskuläre Verletzung überstanden haben, sollte er neben Marvin Friedrich und Robin Knoche gesetzt sein, ebenso Prömel und Andrich im Mittelfeld. Einzig durch die Verletzten Ujah, Awoniyi und Becker ist die Auswahl des stürmenden Personals relativ übersichtlich. Mit Sicherheit werden Kruse und Pohjanpalo das Spiel beginnen und je nach Spielstand und Taktik von Musa und/oder Teuchert ersetzt oder ergänzt werden. Aber vielleicht wird auch Kaito Endo einmal die Chance auf einen Startelfeinsatz bekommen. Zumindest belebte seine Einwechslung gegen Bielefeld das Spiel sichtlich und verschaffte Union mehrere Chancen.
Schalke 04
von Philip.
Rückschau: Schalke spielt beim Tabellenvorletzten Mainz 0-0 und bereitet sich sichtbar auf das nächste Jahr in der zweiten Liga vor. U19-Talent Calhanoglu gibt sein Bundesliga-Debüt, neben ihm stehen mit Hoppe, Bozdogan und Thiaw noch drei weitere Jugendspieler in der Startelf, die nach 2000 geboren sind.
Entsprechend war Schalke das unterlegene Team. Individuell noch fehlende Klasse trifft gerade auf einen noch fehlenden Plan. Dafür, dass beides langsam aber stetig ausgebildet wird, treten die Ergebnisse in den nächsten Wochen in den Hintergrund. Zum ersten Mal in dieser Saison fühlt sich das nach einem konsequent verfolgten Plan an.
Die alten Probleme bleiben indes bestehen. 19 Mainzer Schüsse ließ man zu, erarbeitete sich selbst aber nur 2. In Hälfte zwei waren zahlreiche Spieler sichtbar platt, einige kämpften in der Schlussviertelstunde mit Krämpfen. Raman und Kolasinac mussten angeschlagen ausgewechselt werden. Harit hatte sich bereits beim Aufwärmen verletzt. Und obwohl Mustafi sichtbar Probleme hatte, bleib er bis zum Abpfiff auf dem Platz. Erneut war das Wechselkontingent demgegenüber aber nicht ausgeschöpft worden.
Positive Aspekte lassen sich auch finden, aber nur bei genauerem Hinsehen. Kein gegnerischer Abschluss nach Standard, zehn der Mainzer Schüsse konnten schon die Verteidiger blocken, ehe sie hätten gefährlich werden können und die beste Torchance des Spiels war auf Schalker Seite zu verzeichnen - und das auch noch aus einer Ecke heraus! Und schließlich das Ergebnis selbst, ein zu-Null und ein Punktgewinn, beides hat diese Saison traurigen Seltenheitswert.
News der Woche: Der nunmehr fünfte Trainer der Saison, Grammozis, soll also eindeutig den Neuaufbau einleiten. Sein Vertrag etwa hat eine Klausel auf Verlängerung über 2022 hinaus, sollte der direkte Wiederaufstieg gelingen. Ob eine ähnliche Klausel auch bei überraschendem Klassenerhalt greift, wird in Fankreisen schon gar nicht mehr diskutiert.
Und auch bei den Schlüsselspielern im Schalker Kader drehen sich die drängenden Fragen nur noch darum, wohin sie im Sommer transferiert werden und für welche Ablöse. Ernüchternd, ja, aber alles andere wäre Träumerei.
Erstmals diese Saison verfolgt Schalke einen Plan mit aller nötigen Konsequenz. Zuvor war jeder erdenkliche Ansatz gefahren worden, das Unheil abzuwenden. Aber eben ohne das nötige Commitment.
Am alten Trainer festhalten, aber ohne ihm die nötigen Spieler zu verpflichten und auch nur für die ersten beiden Spieltage. Einen komplett neuen Spielansatz mit Trainer Nummer zwei versuchen, aber ebenso ohne die Personalwünsche für den Kader und den eigenen Stab zu erfüllen. Und wieder mit viel zu wenig Geduld. Danach interne Lösung mit Stallgeruch, harter Hund und Feuerwehrmann. Notdürftiges Stopfen der Kaderlücken, aber nur mancher und teils mit unfitten Spielern. Zuletzt die verzweifelte Überraschungslösung. Nichts beharrlich bis zu Ende verfolgt. Alles gescheitert.
Letztlich wird in Grammozis derjenige der fünf Trainer dieser Saison die meisten Ligaspiele bekommen, der schon nicht mehr am finalen sportlichen Abschneiden gemessen wird. Der Vorbereitung auf nächste Saison wird nun also mehr Zeit zugestanden, als jedem der vorherigen Rettungsversuche.
Vorschau: Am Samstag um 15:30 steht Wolfsburg auf dem Plan. Danach kommt Gladbach und anschließend die erste spielfreie Woche für Schalke seit Mitte November. Spätestens danach sollten erste spielerische Ansätze zu erkennen sein.
In den letzten zehn Saisonspielen trifft Schalke noch auf sechs Teams aus der unteren Tabellenhälfte. Wenn man in diesen Spielen zumindest lange mithalten kann und noch ein paar ordentliche Ergebnisse einfährt, kann diese Saison ja vielleicht doch noch ganz versöhnlich zu Ende gehen.
FSV Mainz 05
von Felicitas.
Rückschau: In den Krisengipfel am Freitagabend starteten die 05er mit der gleichen Elf wie auch in den vergangenen Wochen. Dominik Kohr kehrte nach einem grippalen Infekt in die Startaufstellung zurück und Johnny Burkhard ersetzte den verletzte Karim Onisiwo. Schalke spiegelte das System von Svensson und sorgte von Beginn an für ein dichtes Zentrum, auf das sich die Rheinhessen in den ersten 20 Minuten zunächst einstellen mussten und dank Robin Zentners Fuß nach einem Kopfball von Mustafi in der 17. Minute nicht in Rückstand gerieten. Bis zum Pausenpfiff erhöhten sie den Druck immer weiter und erspielten sich einige Torchancen, scheiterten jedoch vor allem an individueller Qualität. Svensson brachte nach der Pause Boëtius für Latza, um für zusätzliche offensive Kreativität zu sorgen. Mainz erhöhte den Druck nochmals, doch von 20 Torchancen gingen im gesamten Spiel nur zwei Schüsse direkt aufs Tor. Auch Schalke gelang offensiv nicht viel, sodass die Partie 0:0 endete.
News der Woche: Die mangelnde Effektivität in der Offensive ist bei Mainz 05 ein altbekanntes Problem. Dennoch haben sich die Rheinhessen und Svensson weiterentwickelt. Gerade im Bereich des körperlichen Spiels zeigt sich, welche Veränderung unter dem neuen Coach stattgefunden hat. Von den 10 körperbetontesten Spiele in dieser Saison sind bis auf zwei Partien alle mit Mainzer Beteiligung und es sind alles Spiele unter Svensson.
Zusätzlich zählen St. Juste, der in dieser Woche zum ersten Mal in die niederländische Nationalmannschaft berufen wurde, und Moussa Niakhaté zu den torgefährlichsten Verteidigern der Liga.
Vorschau: Am Samstag spielen die 05er auf neuem heimischem Rasen gegen Freiburg. In diesem Spiel könnte sich die Mannschaft wieder mehr auf das Spiel besinnen, dass gegen Gegner, die im Gegensatz zu Schalke oder Augsburg mehr mit eigenem Ballbesitz agieren, zu Punkten geführt hat. Dennoch muss Svensson auch stark an der Offensivleistung im letzten Drittel arbeiten. Mit spielstarken Fußballern wie Boëtius, Stöger oder Glatzel könnte frischer Wind in den Angriff gebracht werden.
FC Köln
von Effzeh.com, die nächste Woche wieder dabei sind!
FC Augsburg
von Philip.
Rückschau: Einen Auftakt nach Maß erwischte der FC Augsburg beim Gastspiel im Berliner Olympiastadion. Bereits nach 109 Sekunden bugsierte Winterneuzugang László Benes den Ball ins Tor der Herthaner. In zweifacher Hinsicht ungewohnte Gefühle für die Fans der Fuggerstädter: zum einen, weil man in der ersten halben Stunde eines Spiels notorisch ungefährlich ist, zum anderen, weil das Tor durch eine sehenswerte Kombination durch Strobl, Hahn und eben Benes fiel. Viel mehr positives gab es aus Sicht der Gäste aber dann nicht mehr zu berichten. Wie häufig nach einer Führung, stellten die Augsburger sämtliche Aktivitäten in der gegnerischen Hälfte ein und waren fortan bemüht die Hausherren vom eigenen Tor fernzuhalten. Geht man in der Schlussviertelstunde in Führung mag das ein probates Mittel sein, doch 88 Minuten können für eine Abwehrschlacht ganz schön lange werden. Zu lange in diesem Fall. Den Berlinern reichten am Ende zwei Szenen, um das Spiel völlig verdient zu drehen: in der 62. Minuten konnte Piatek unbedrängt zum Ausgleich einköpfen - Lukebakio besorgte eine Minute vor Spielende die Führung per Foulelfmeter. Mads Pedersen hatte Tousart ungeschickt und unnötig zu Fall gebracht.
News der Woche: In Augsburg dreht sich weiterhin alles um den Trainer, der sich wieder einmal Vorwürfen bezüglich der Spielweise ausgesetzt sieht. Zum wiederholten Male verweigerte sich der FC Augsburg der Teilnahme an einem Fußballspiel. Trotz bester Voraussetzungen verschenkte die Mannschaft in schwer erträglicher Art und Weise die Aussicht auf drei Punkte, die im Kampf um den Klassenerhalt wertvoll gewesen wären. Statt einen verunsicherten Gegner früh zu attackieren, unter Druck zu setzen und auf eine schnelle Entscheidung zu drängen, stellten die Fuggerstädter den Spielbetrieb ein und ergaben sich am Ende ihrem Schicksal. Diese Herangehensweise muss sich der Trainer ankreiden lassen, der es auch nach einem Jahr in Augsburg nicht geschafft hat eine Spielphilosophie zu entwickeln. In dieser Form muss der FCA - trotz Polster von 8 Punkten - um den Klassenverbleib zittern. Die Rosenau Gazette beschäftigt sich vertiefend damit.
Vorschau: Bereits am Freitag (12.3. - 20:30 Uhr) empfängt der FC Augsburg die Borussia aus Mönchengladbach. Die Gäste vom Niederrhein stehen nach einer Serie von 6 Spielen ohne Sieg gewaltig unter Druck. Kriselnde Gegner schmecken dem FCA aber in dieser Saison so gar nicht. Wiederholt fungierte man bereits als Aufbaugegner: in der Hinrunde unterlag man Hoffenheim (1:3 - 7 Spiele ohne Sieg), Eintracht Frankfurt (0:2 - 9 Spiele ohne Sieg), Hertha BSC (0:3 - 5 Spiele ohne Sieg). Den Berlinern kam man auch in der Rückrunde entgegen (siehe oben) und beendete ihre Durststrecke von 9 Spielen ohne Dreier.Grund genug zur Hoffnung für die Borussia mit einem Erfolgserlebnis ins Wochenende zu starten. Bei den Gastgebern fehlen weiterhin Finnbogason, Iago und Jensen.
SV Werder Bremen
von Carsten.
Spieltag 24
Rückschau: Am Sonntag musste Werder Bremen beim 1. FC Köln antreten und kam zu einem 1:1 Unentschieden.
In einem spielerische, eher mageren Spiel, bei dem Werder 5 und Köln 4 Schüsse aufs gegnerische Tor zustande brachten, war es auch nicht schlimm, das keine Zuschauer vor Ort waren. Der durch Verletzungen mehrfach zurückgeworfene Niclas Füllkrug war erstmals seit Oktober wieder in der Startformation. Es war aber sichtbar, dass ihm noch die Spielpraxis und das Zusammenspiel mit seinen Kollegen fehlte. Wie schön gegen Frankfurt begann Werder mit einer 3-4-3 Grundordnung. Gisdol überraschte Kohfeldt ein bisschen mit seiner 4er Abwehrkette. Daraufhin wurde im Laufe des Spiels immer wieder das System leicht angepasst, ohne nennenswerten Erfolg.
So dauerte es bis zur 66. Minute bis Josh Sargent nach einer Flanke von Schmid aus ca. 7 Metern ins Tor köpfte. In der 83. Minute kam es dann zum Aufreger des Spiels. Als nach einem Foul von Dennis an Pavlenka Hector zum Tor abstaubt. Da Dennis klar die Hand von Pavlenka behindert hätte abgepfiffen werden müssen. Bei Manuel Neuer wäre das sofort der Fall gewesen. Das der VAR auf Handspiel und nicht auf Behinderung kontrolliert Macht deutlich, das der VAR im Köllner Keller sitzt. Es wurde wieder deutlich, dass es kein Zufall war, dass trotz frühen Ausscheidens der Deutschen Mannschaft bei der WM 2018, der deutsche Schiedsrichter nur für ein Spiel eingesetzt wurde. Die schlechten Schiedsrichterleistungen bleiben auch der FIFA nicht verborgen.
Am Ende kann Werder mit dem Punktgewinn besser leben als der FC.
Spieltag 20
Rückschau: Im Nachholspiel des 20. Spieltags gastierte Werder Bremen in Ostwestfalen bei Arminia Bielefeld und gewannen dies mit 0:2.
Die Arminia ließ Werder in den ersten 45 Minuten nicht ins Spiel kommen und war das klar spielstärkere Team. Werder hatte Probleme, an der 1. Abwehrreihe der Arminia vorbeizukommen. Bremen stand gegen den Ball gewohnt kompakt, defensiv in einer 5-3-2 Grundordnung ließ wenig Chancen zu. Kohfeldt hatte mit Schmid, Agu und Bittencourt die Startelf im Vergleich zum Spiel gegen Köln auf 3 Positionen verändert. Wenn er mit dieser Veränderung eine spielerische Verbesserung erreichen wollte, hat das nicht geklappt. Zur 2. Halbzeit kehrte Augustinsson für Agu zurück auf die Linksverteidiger Position.
Dieser Wechsel wurde dann 2 Minuten später auch gleich belohnt. Nach einem Augustinsson über Schmid auf Rashica stand es plötzlich 0:1 für Werder. Der Schuss von Rashica auf das Tor wurde von Pieper unglücklich abgefälscht und Sargent schiebt den Ball dann über die Linie.
Das Spiel von Werder wurde besser, aber Bielefeld war weiterhin die besser Mannschaft mit den Besseren Chance. Aufregung gab es dann in der 54. Minute, als Veljkovic im Strafraum den Ball an den Arm bekam. Der Hintergrund check des VAR ergab kein Elfmeter würdiges Handspiel. In der 71. meldete sich der VAR nach einem brutalen Foul von de Medina an den frisch eingewechselten Füllkrug, aber dann doch bei Schiri Schmidt und der schaut sich die Szene selber an und korrigiert sich und gibt anstatt der Gelben die Rote Karte.
Eine harte aber vertretbare Entscheidung, so wie er von hinten die Achillesferse trifft. Nach einem schönen Doppelpass zwischen Rashica und Eggestein landet dieser bei Möhwald am Elfmeterpunkt und der netzt in der 75. Minute zum 0:2 ein. Armina schmeißt alles nach vorne und wechselt offensiv. Sie kommen noch zu einigen guten Chancen, aber Pech und defensiv gut stehende Bremer vermindern Bielefelder Tore. Es war kein schönes Spiel und ein eher glücklicher Sieg für Werder. Das lag allerdings nicht an den miserablen Platzverhältnissen in Bielefeld, als an der dürftigen Bremer Leistung. Werder hat jetzt mit 30 Punkten 11 Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.
News der Woche: News der Woche: Auch nach dem Bielefeld Spiel hält die Serie von Eduardo Dos Santos Haesler. Der 22-jährige Ersatzkeeper saß bisher bei 6 Spielen auf der Bank. 4 Spiele wurden gewonnen, 2 Mal gab es ein Unentschieden und auch bei seinen 7 Spielen der U-23 gab es 6 Siege und ein Unentschieden.
Nach der DFB-Pokal Viertelfinal Spielabsage gegen Jahn Regensburg steht nun der Nachholtermin fest. Es wird am 07.04.2021 um 18:30 Uhr stattfinden. Nach mehreren Covid-19-Erkrankungen bei Jahn Regensburg wurde die Mannschaft in Quarantäne geschickt und das Spiel musste abgesagt werden.
Vorschau: Vorschau: Am Samstag empfängt Werder Bremen die Bayern im Weserstadion. Nach dem Sieg gegen Bielefeld kann Werder ohne Druck in das Spiel gehen. In der Hinrunde konnte Werder am 8. Spieltag mit einem 1:1 in München nach vielen Jahren endlich mal wieder einen Punkt gegen die Bayern ergattern. Es lag sogar ein Sieg in der Luft.
Wie sind dieses Mal die Chancen?
Nach dem kleinen Tief nach der sehr umstrittenen Katarreise haben sich die Bayern wieder gefangen. Sie sind gefestigt und dabei dieses Jahr die 31. Deutsche Meisterschaft zu gewinnen. Werders einzige Hoffnung ist, das Bayern im Kopf schon beim Champions League Achtelfinale gegen Lazio ist. Aber auch das ist eher unwahrscheinlich, da sie das Hinspiel schon mit 1:4 gewonnen haben. Fazit: Alles andere als ein Sieg der Bayern wäre eine große Überraschung.
Arminia Bielefeld
von Sebastian.
Rückschau: Will man zwanghaft im Bild bleiben, dann hat sich Frank Kramer gleich mal als rettender Deich für die zuletzt enorme Gegentorflut positioniert. Nach 14 Gegentreffern aus den vergangenen fünf Spielen hielt der DSC im ersten Spiel mit dem neuen Trainer mal wieder die Null. Eine am Ende schmeichelhafte Null, schließlich drehte Union Berlin beim 0:0 auf der Alm am Sonntagabend vor allem in der Schlussphase offensiv auf. Und mal wieder war Arminias Schlussmann Stefan Ortega Moreno mehrmals der Retter in höchster Not. Was bei der Kramer-Arminia im Gegensatz zur Neuhaus-Arminia auffiel: Der DSC agierte mutiger, presste mehr und stand defensiv dennoch kompakt. Es war der erste ersehnte Schritt auf dem Weg zu neuer, wichtiger Stabilität im Abstiegskampf. Mehr aber auch nicht.
Doch mehr als der erste Schritt gelang den Arminen auch mit Kramer nicht. Dass wurde den Arminen im Nachholspiel am Mittwochabend klar, das im eigenen Stadion mit 0:2 verloren ging. Obwohl die Hausherren in der ersten Halbzeit mit teils mehr als 60% Ballbesitz dominierten, war es wieder mal die zu schwache Offensive, die diese Überlegenheit nicht nutzen konnte. Die größte Überraschung: Kapitän Fabian Klos saß zunächst nur auf der Bank und kam erst nach gut einer Stunde ins Spiel. Kurz nach der Pause traf Bremen durch Sargent zum 1:0 (47.). Dann sah Arminias de Medina nach Videobeweis Rot (71.). Und schließlich besiegelte Möhwald mit dem 2:0 die 15. Bielefelder Saisonniederlage. Nach einem Punkt aus zwei Spielen dürfte der Trainerwechsel-Effekt damit schon wieder verpufft sein.
News der Woche: Stefan Ortega Moreno zum FC Bayern München. In Bielefeld verwunderte die Nachricht erst einmal, will man den Topkeeper schließlich nicht ziehen lassen. Und erst recht nicht, damit er sich als Nummer zwei hinter Manuel Neuer eine lange Saison auf die Bank setzt. Weil Alexander Nübel genau das nicht mehr will, und stattdessen woanders Spielpraxis sammeln möchte, wurde von Sport 1 auch der Name des Bielefelder Torwarts gehandelt. Doch am Ende blieb nicht viel übrig von den möglichen Avancen der Bayern, schließlich stellte Oliver Kahn zügig klar: Nübel bleibt die Nummer zwei.
Vorschau: Es gab in den vergangenen Wochen sicher bessere Zeitpunkte, um gegen Bayer Leverkusen anzutreten. Mit dem Leverkusener Rückenwind durch den Sieg in Gladbach dürfte es für Arminia gegen die Werkself noch ein Stückchen schwerer werden, als es sowieso schon wäre. Oder ist das Bayer-Straucheln nach wenig punktreichen Wochen doch noch nicht vorbei und die Arminia könnte Big Points im Abstiegskampf sammeln? Sich wie gegen Union nur auf die Defensive zu verlassen dürfte gegen offensiv eigentlich topbesetzte Leverkusener nicht ausreichen. Und trotz Trainerwechsel dürfte der DSC nach dem 0:0 gegen Union und dem 0:2 gegen Bremen zudem auch mental nicht wirklich auf der Höhe sein.
VfB Stuttgart
von Andreas.
Rückschau: Der VfB Stuttgart und die Eintracht Frankfurt trennen sich 1:1. In einem umkämpften sowie ausgeglichenen Spiel gelang der Aufsteiger durch ein Tor von Sasa Kalajdzic in Führung ehe Ex-VfB’ler Kostic prompt ausgleichen konnte. Gegen Ende des Spiels verloren die Schwaben den Zugriff auf das Spiel während die SGE auf das 2:1 drängte. Sie scheiterten aber an einem mal wieder sehr starken Kobel. Der VfB bringt somit einen Punkt heim und klettert auf Platz 9.
News der Woche: Nach den Machtkämpfen, offenen Briefen, Entlassungen, Rücktritten und einem Tadel vom Landesschutzbeauftragten blieb es diese Woche ruhig (ich verschrei es wahrscheinlich eh wieder).
Vorschau: Am Sonntag um 18:00 Uhr bekommen Matarazzos Schützlinge Besuch aus Sinsheim. Im altehrwürdigen Neckarstadion trifft die schwäbische Traditionsmannschaft auf die TSG Hoffenheim. Die Mannschaft vom Mäzen Dietmar Hopp konnte sich nach einer enttäuschenden Hinrunde und Europa League-Aus gegen Molde FK wieder stabilisieren und gewann zuletzt in Wolfsburg mit 2:1. Defensiv müssen Kempfi und co vor allem auf Kramaric aufpassen. der Kroate traf zuletzt gegen Wolfsburg und beendete Koen Casteels Serie von 674 Spielminuten ohne Gegentor. Offensiv könnte die starke Kombination von Sportsfreund Sosa und Sasa Kalajdzic wieder für eine Überraschung gut sein. Nicolas Gonzalez dagegen wird zwar weiterhin dem Aufsteiger fehlen, er könnte aber wieder ab nächster Woche trainieren.